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EU senkt Wachstums-Prognose für Österreichs Wirtschaft

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Der Ukraine-Krieg und die hohen Energiepreise werden die heimische Wirtschaft bremsen, erwartet die EU-Kommission. Die Brüsseler Behörde rechnet für heuer mit einem BIP-Anstieg um 3,9 Prozent; zuvor hatte sie 4,3 Prozent prognostiziert. 

Weitaus deutlicher korrigiert die EU-Kommission die europäische Wachstumsprognose wegen des Kriegs in der Ukraine nach unten: Die Wirtschaft der EU sowie der Euroländer wird heuer nur um 2,7 Prozent wachsen statt wie bisher erwartet um 4 Prozent. Für kommendes Jahr geht die EU-Behörde von 2,3 Prozent Wachstum in der EU und im Euroraum aus. In ihrer Februar-Prognose hatte sie noch 2,8 Prozent für die EU und 2,7 Prozent für die Euroländer im Jahr 2023 vorhergesagt.

Das Wirtschaftswachstum in Österreich werde heuer nach rund zwei Jahren Coronavirus-Pandemie "weiterhin von aufgestautem Privatkonsum, der Belebung des Tourismus und des Dienstleistungssektors" getragen, teilte die EU-Behörde am Montag in ihrer Frühlingsprognose mit.

Kaufkraft unter Druck

Der russische Einmarsch in der Ukraine sei jedoch ein "Gegenwind für die österreichische Exportindustrie", die hohen Preise würden zudem die Kaufkraft unter Druck setzen. "Insgesamt erhöht dies die Unsicherheit der wirtschaftlichen Aussichten", so die EU-Kommission.

1,9 Prozent Wachstum 2023

Für das kommende Jahr erwartet die EU-Kommission ein BIP-Plus in Österreich von 1,9 Prozent. Dafür seien unter anderem der private Konsum, die ökosoziale Steuerreform sowie die Umsetzung des österreichischen Konjunkturprogramms entscheidend, heißt es in der EU-Prognose. Als "Abwärtsrisiko" nannte die EU-Kommission die Abhängigkeit Österreichs von russischem Gas.

Heuer 6 Prozent Inflation 

Die Inflation wird laut dem Bericht in Österreich heuer mit 6,0 Prozent ihren Höhepunkt erreichen und nur allmählich auf 3,0 Prozent im Jahr 2023 zurückgehen. Im Februar ging die EU-Kommission noch 2022 von 3,3 Prozent und 2023 von 2,2 Prozent aus. Die Energiepreise seien mit dem Krieg in der Ukraine von einem ohnedies schon hohen Niveau weiter gestiegen, heißt es jetzt. 2022 wird die Inflation sich erst wieder ab dem dritten Quartal abschwächen.

Bei der Inflation im Euroraum hat sich die Prognose für die Euroländer heuer fast ebenso verdoppelt, von den bisher vorhergesehenen 3,5 auf 6,1 Prozent im Jahresdurchschnitt. 2023 soll die Inflation auf 2,7 sinken - also immer noch oberhalb der von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten 2 Prozent. Vor Kriegsbeginn war die Kommission noch von einem Schnitt von 1,7 Prozent im kommenden Jahr ausgegangen.

Defizit sinkt

Das Defizit des Gesamtstaats sinkt in Österreich den Berechnungen zufolge 2022 auf 3,1 Prozent des BIP und auf 1,5 Prozent im kommenden Jahr. Auch der öffentliche Schuldenstand wird demnach weiter sinken: Nach einem Rückgang 2021 auf 82,8 Prozent des BIP soll er 2022 80,0 Prozent und 2023 77,5 Prozent erreichen.

Weniger Arbeitslose

Der heimische Arbeitsmarkt "bleibt robust", so die EU-Kommission. Die Arbeitslosigkeit wird auf Vorkrisenniveau sinken: 2022 auf 5,0 Prozent, 2023 auf 4,8 Prozent. 

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