Zum Thema Gaslieferungen warnt Energieexperte Karl Rose, dass schrittweise Putin die Daumenschrauben für Europa anziehen könnte.
Der Energieexperte Karl Rose sieht Versäumnisse in der Industrie, diese habe anscheinend auch keine große Initiative gesetzt. "Man hätte ja auch in Eigenregie Stufenkataloge entwickeln können, die darstellen, welche Folgen ein Gasstopp in 20-Prozent-Schritten für das jeweilige Unternehmen hat. Um das mit Notfallplänen zu begleiten, auch wenn die da lauten, wir sperren am Tag 1 zu. Dann habe ich zumindest eine Abschätzung des wirtschaftlichen Schadens und der Anzahl der Arbeitslosen etc.", meinte er in der "Kleinen Zeitung" (Freitag-Ausgabe).
Er warnt davor, dass Russlands Staatschef Wladimir Putin schrittweise die Daumenschrauben für Europa anziehen könnte. "Er hat ein großes Instrumentarium zur Verfügung", sagte er. Eine Verdopplung der ohnehin schon sehr hohen Energiepreise hält er kurzfristig für realistisch.
E-Control: Gasspeicher gut gefüllt
E-Control-Vorstand Alfons Haber beruhigt ob der Wartungsarbeiten bei der Gaspipeline Nord Stream. Österreichs Gasspeicher seien gut gefüllt, der Reparaturvorgang ein üblicher und angekündigter Vorgang und für etwaige Notfälle sei man mit großen wie kleinen Firmen in Kontakt, meinte er im "Ö1-Morgenjournal". "Im Vergleich zu anderen Ländern stehen wir gut da", meinte er. Der Jahresverbrauch sei zu 40 Prozent abgedeckt, dies sei im Vergleich zu anderen Ländern hoch.
Außerdem hätte Österreich auch andere Lieferländer als Russland, etwa aus dem kaspischen Raum, Nordafrika und Norwegen. Sollte ein Gas-Notfall eintreten, dann seien die Firmen vorbereitet und hätten eine Vorlaufzeit von mehreren Tagen. Welche Firmen im Ernstfall Gas im vollen Umfang bekommen nannte Haber nicht, dies hänge von vielen Faktoren ab, wie etwa der Jahreszeit.