Märkte und Börsen

Schweizer Notenbank erhöht überraschend die Zinsen

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Auch die Schweizer Währungshüter stemmen sich mit der ersten Zinserhöhung nach mehr als sieben Jahren Negativzinsen gegen die steigende Inflation. Obwohl die Teuerung in der Schweiz mit 2,9 Prozent im Mai vergleichsweise niedrig ist.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erhöht unerwartet die Zinsen. Der Leitzins und der Zins auf Sichteinlagen bei der Notenbank betragen ab dem 17. Juni nun minus 0,25 Prozent, wie die SNB am Donnerstag mitteilte. Seit Jänner 2015 betrugen die Sätze minus 0,75 Prozent. Weitere Zinserhöhungen sind nicht ausgeschlossen.

 "Die straffere Geldpolitik soll verhindern, dass die Inflation in der Schweiz breiter auf Waren und Dienstleistungen übergreift", erklärten die Währungshüter. Es sei nicht auszuschließen, dass in absehbarer Zukunft weitere Zinserhöhungen nötig werden, um die Inflation auf mittlere Frist im Bereich der Preisstabilität zu stabilisieren, erklärte die Notenbank. Um für angemessene monetäre Bedingungen zu sorgen, sei die SNB zudem bei Bedarf bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein.  

Preisanstieg wie seit 14 Jahren nicht

Der Druck auf das dreiköpfige SNB-Direktorium, sich der steigenden Inflation in der Schweiz entgegenzustemmen und nach mehr als sieben Jahren Negativzinsen und geldpolitischem Beharren einen Kurswechsel vorzunehmen, hatte zuletzt zugenommen. Zwar ist die Teuerung mit 2,9 Prozent im Jahresabstand im Mai im Vergleich zu mehr als acht Prozent in den USA und der Euro-Zone weiterhin moderat. Die Verbraucherpreise stiegen damit allerdings so stark wie seit fast 14 Jahren nicht mehr - und sie ziehen seit einigen mehreren Monaten stärker an als von der Notenbank angepeilt, die zwischen null und zwei Prozent anstrebt.
 
  

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