Cash oder Plastik?

Streit um unser Bargeld

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Fast ein Fünftel mehr Zahlungen per Plastik-Geld innerhalb eines Jahres.

Wien. Es ist das neue Sommerthema: Der Streit um unsere Bargeldversorgung tobt. Die FPÖ sieht das physische Zahlungsmittel durch die EU-Politik bedroht, die SPÖ fordert zumindest einen Bankomaten pro Gemeinde. Jetzt meldet sich ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖSTERREICH berichtete). Er will Bargeld als Zahlungsmittel in der Verfassung verankern. Es soll eine „Versorgungssicherheit geben, dass auf der einen Seite genug Möglichkeiten gegeben sind, Bargeld zu beziehen“, auf der anderen Seite soll man es aber auch ausgeben können.

Wir zücken die Karte 1,3 Mrd. Mal pro Jahr

Check. Die Bürger jedenfalls zahlen immer häufiger mit Karte. Ein Reality-Check von ÖSTERREICH:

  • Halbe-Halbe. Fast die Hälfte der Bevölkerung nutzt mehrheitlich Plastikgeld, so die P19-„Payment-Studie“.
  • Infrastruktur. Auf die Frage: „Soll die Bargeld-Infrastruktur beibehalten werden?“ sagen insgesamt 46%, dass sie „eher nicht“, „nicht“ oder „gar nicht“ zustimmen.
  • 9.000 Bankomaten. So viele gibt es noch bei uns. Laut Kanzleramt heben wir an ihnen pro Jahr 47 Milliarden Euro ab.
  • 1,3 Milliarden. So häufig zahlten im Vorjahr Österreicher mit einer Bankomatkarte in Shops (Daten: Payment Services Austria).
  • 60 Milliarden Euro wurden bei diesen Transaktionen bewegt. Das sind um 18% mehr als im Jahr davor.
  • Kontaktlos & Handy. Österreicher sind technikaffin: neun von zehn Zahlungen werden schon kontaktlos durchgeführt. Und jeder Dritte Österreicher hat bereits seine Karte digital auf dem Smartphone gespeichert.

  

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