Magna und Voest wollen je 300 Mio. Staatshilfe

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Ab Montag (28.9.) werden Staatshaftungen vergeben. Magna, voestalpine, RHI, Strabag und Wienerberger wollen ansuchen.

In die vom Staat angebotenen Garantien für Unternehmenskredite kommt Bewegung: Nächste Woche gibt es die erste Vergabesitzung des zuständigen Beirats. Am Tag nach dem ersten Beirat wäre die Vergabe der Staatshaftungen bereits technisch möglich – theoretisch könnten also schon nächste Woche die ersten Garantien vergeben werden.

Maximale Haftungsübernahme von 300 Mio. Euro

"Im Oktober wird es dann mit Sicherheit soweit sein“, bestätigt Rudolf Scholten, Vorstand der Österreichischen Kontrollbank, die mit der Abwicklung der Garantien betraut wurde. Basis ist das neue Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz, das einen Gesamthaftungsrahmen von 10 Mrd. Euro vorsieht.

Ziel des Gesetzes ist, dass die österreichischen Unternehmen günstigere Kredite bekommen. Pro Unternehmen ist eine maximale Haftungsübernahme von 300 Mio. Euro möglich. Bedingung ist, dass der Konzern nicht schon vor dem Ausbruch der Krise, also 2008, Verluste gemacht hat.

Schon 120 Unternehmen haben angefragt

Das Interesse an den Staatshaftungen ist jedenfalls riesig – fast alle großen heimischen Industriekonzerne werden um die Garantien ansuchen. "Wir haben bisher von 120 Unternehmen Interessensbekundungen. Ein Volumen von 5 Mrd. Euro wurde schon angefragt“, so Scholten. Der Großteil der Anfragen komme aus der Investitionsgüterindustrie.

Magna und Voest wollen 300 Mio. Alle Unternehmen, die eine schriftliche Anfrage gestellt haben, finden sich auf einer Liste wieder – inklusive der voraussichtlichen Höhe der Staatsgarantie. Wie ÖSTERREICH-Recherchen ergaben, wollen gleich mehrere Konzerne den vollen Haftungsrahmen von 300 Mio. Euro ausschöpfen.

Der Autozulieferer Magna, der Feuerfestkonzern RHI und das Stahlunternehmen voestalpine haben eine Anfrage in dieser Höhe gestellt. Ebenfalls auf der Liste: Das Bauunternehmen Strabag und der Ziegelhersteller Wienerberger.

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