Absteiger: Maria-Elisabeth Schaeffler

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Heftige Kritik von Auto-Managern und Politikern gibt es wegen des Conti-Chaos, das die Familie Schaeffler dort angerichtet hat.

Schaeffler habe als Mehrheitseigentümer des Autozulieferers Continental ein Chaos angerichtet, zitierte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" einen hochrangigen VW-Manager, ohne ihn namentlich zu nennen. Dies sei für die Branche gefährlich, weil Conti eine zentrale Rolle bei der Entwicklung alternativer Antriebe spiele. Seit Schaeffler bei Conti eingestiegen ist, mussten Aufsichtsratschef Hubertus von Grünberg, Vorstandschef Manfred Wennemer und Finanzvorstand Alan Hippe ihre Posten räumen - und auch Conti-Chef Karl-Thomas Neumann droht nach weniger als einem Jahr an der Konzernspitze das Aus. "Diesen Aderlass kann das Unternehmen kaum verkraften", sagte der VW-Manager.

Ähnlich kritisch beurteilen dem Bericht zufolge auch Manager bei BMW und Daimler die Entwicklung. Sie fordern, dass die Banken, bei denen Schaeffler und Conti in Milliardenhöhe verschuldet sind, ihren Einfluss geltend machen - vor allem Martin Blessing. Der Chef der Commerzbank und der Dresdner Bank müsse verhindern, dass die Familie Schaeffler und das Conti-Management sich weiter Schlammschlachten lieferten.

Endgültig entschieden ist der Machtkampf noch nicht. Nach Informationen der "FAZ" erwägen mehrere Aufsichtsratsmitglieder aufseiten der Anteilseigner, ihre Mandate niederzulegen. Das könne den Plan von Schaeffler durchkreuzen, Neumann abzulösen. Bei der Mitte August bevorstehenden zweiten Abstimmung nach der Marathonsitzung vom vergangenen Donnerstag ist nur noch eine einfache Mehrheit erforderlich.

"Ungewöhnliche und sehr enttäuschende Entwicklungen"

Der Conti-Chef selbst hatte von "ungewöhnlichen und sehr enttäuschenden Entwicklungen" gesprochen. Der stellvertretende Conti-Aufsichtsratschef Werner Bischoff von der Gewerkschaft IG BCE erklärte, das Vertrauensverhältnis zwischen Neumann und Schaeffler sei "stark in Mitleidenschaft" gezogen worden. Er gehe davon aus, dass Neumann innerhalb der nächsten 14 Tage abberufen werde. Als Nachfolger werden in Aufsichtsratskreisen dem Schaeffler-Manager Elmar Degenhart die besten Chancen eingeräumt.

Grünes Licht gab der Aufsichtsrat für die von Neumann vorgeschlagene Kapitalerhöhung von bis zu 1,5 Mrd. Euro. Conti ist vom Übernahmekampf des vergangenen Jahres mit Schaeffler gebeutelt, hoch verschuldet und von der Autokrise schwer getroffen. Schaeffler hatte eine Kapitalerhöhung zunächst skeptisch gesehen, weil dies den eigenen Anteil an Conti verwässern könnte. Schaeffler hält knapp die Hälfte der Conti-Aktien, weitere 40 Prozent sind bei Banken geparkt. Conti und Schaeffler drückt eine Schuldenlast von jeweils mehr als 10 Mrd. Euro.  

Staatshilfen, wenn Standorte in Bayern bleiben

Bayerns Regierungschef Horst Seehofer (CSU) hat Schaeffler Staatshilfe in Aussicht gestellt. Voraussetzung sei, dass die Zukunftskonzepte des Unternehmens wirtschaftlich tragbar seien, sagte Seehofer dem "Handelsblatt". "Auf Grundlage eines vernünftigen Konzepts bin ich jederzeit bereit, Hilfen zu organisieren." Gleichzeitig kritisierte Seehofer Äußerungen seines Wirtschaftsministers Martin Zeil (FDP) zu Staatshilfen für Schaeffler. "Der Zwischenruf meines Wirtschaftsministers Zeil war nicht gut", sagte Seehofer. Zeil hatte dem "Münchner Merkur" gesagt: "Bei Schaeffler/Conti sind die gemeinsamen Hausaufgaben noch immer nicht gemacht. Wenn man so arbeitet, muss man ganz leise sein, was staatliche Hilfen betrifft."

Seehofer warnte davor, im Rahmen einer Fusion mit dem ebenfalls angeschlagenen Zulieferer Continental Arbeitsplätze aus dem Freistaat abzuziehen. "Wer aber Standorte aus Bayern abziehen will, der wird auf meinen entschiedenen Widerstand stoßen."

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