Die Sberbank Europe mit Sitz in Wien steht wegen der Russland-Sanktionen vor dem Aus. Austro-Manager Siegfried Wolf zieht sich per 22. März aus dem Aufsichtsrat zurück.
Sigi Wolf hat seit jeher beste Geschäftsbeziehungen zu Russland - angesichts der Sanktionen wegen Putins Angriff auf die Ukraine gerät der heimische Topmanager nun auch unter Druck. Er wird sein Mandat als Aufsichtsratschef der Sberbank Europe mit Auslaufen der Funktionsperiode per 22. März 2022 zurücklegen.
Über Sberbank-Rückzug vor Wochen informiert
Über seine Rückzugsabsicht aus der Sberbank habe Wolf die Europäische Zentralbank (EZB) bereits vor Wochen informiert, teilte sein Sprecher Josef Kalina am Montag mit.
Ex-Magna-Chef mit Russland-Connections
Der Ex-Magna-Chef, der selbst lange Zeit in Russland im Industrie-Imperium des Oligarchen Oleg Deripaska tätig war, steht seit 2012 an der Spitze des Kontrollgremiums der Sberbank Europe. Im Jänner 2016 war er mit dem russischen Orden der Freundschaft ausgezeichnet worden.
Geplante Kooperation mit russischer Autofirma GAZ
Der 64-Jährige hat im Juni 2021 das frühere MAN-Werk in Steyr (OÖ) gekauft und produziert dort unter der wiederbelebten Marke Steyr Automotive Nutzfahrzeuge. Ab 2023 ist hier in großem Stil eine Kooperation mit Russland, speziell dem Autokonzern GAZ, an dem Wolf beteiligt ist, geplant. "Derzeit gibt es noch keine erkennbaren Auswirkungen auf die geplanten Verbindungen mit GAZ. Falls Lieferungen aus Russland unmöglich werden sollten, wird man auf Alternativen ausweichen", so Wolf-Sprecher Kalina.
Keine Funktion mehr im Deripaska-Imperium
Wolf hat bereits seht mehr als drei Jahren alle Funktionen im Unternehmen "Russian Machines" von Oleg Deripaska zurückgelegt, ließ er ausrichten. Auch davor sei er "niemals im militärischen Bereich tätig gewesen".