Chef tobt

Steuer auf E-Zigaretten: "Regierung befeuert Schwarzmarkt-Boom"

Österreichs Regierung plant ab 2026 eine Nikotinsteuer auf E-Zigaretten. Für Extra-Steuereinnahmen von 85 Millionen Euro. "So hoch werden die Einnahmen niemals", sagt der Chef von nikoBlue.

Nicht nur Pfeifen werden gestopft (mit Tabak), auch das Budgetloch soll gestopft werden. Dafür plant die österreichische Regierung unter anderem ab 2026 die Einführung einer Nikotinsteuer auf E-Zigaretten (ohne Tabak - sie enthalten eine Flüssigkeit, das sogenannte Liquid, mit Aromen und Nikotin, die verdampft wird). 

Das neue Steuer-Vorhaben löst heftige Kritik aus. Bisher unterlagen diese Produkte lediglich der normalen Umsatzsteuer, doch mit der neuen Regelung sollen jährlich rund 85 Millionen Euro zusätzlich in die Staatskasse fließen.

Franz Seba, der Eigentümer von nikoBlue

Franz Seba, der Eigentümer von nikoBlue 

© nikoBlue
 

"Schwarzmarkt-Boom wie in Deutschland"

Franz Seba, der Chef des heimischen E-Zigaretten-Herstellers nikoBlue warnt gegenüber oe24 vor den "fatalen Folgen" dieser Steuer. Seba befürchtet, dass die höheren Preise einen Schwarzmarkt-Boom auslösen werden, ähnlich wie es in Deutschland bereits der Fall ist. Dort haben arabische Clans große Teile des Handels übe

"Die geplante Steuer ist ein Förderprogramm für illegale Aktivitäten", so Seba. Er rechnet damit, dass die tatsächlichen Steuereinnahmen um mindestens 70 Millionen Euro unter den Prognosen liegen werden, da viele Konsumenten auf Schmuggelware oder günstigere Importe aus dem Ausland ausweichen dürften. 

Fakten zur Tabakbesteuerung  

In Österreich gilt derzeit folgende Tabakbesteuerung: 

  1. Klassische Tabakprodukte (Zigaretten, Pfeifentabak, Zigarren etc.) unterliegen der Tabaksteuer.
  2. Erhitzter Tabak (z. B. IQOS, Glo) wird ebenfalls besteuert, allerdings nach einem anderen Steuersatz als klassische Zigaretten.
  3. E-Zigaretten mit Nikotin (sie enthalten eine Flüssigkeit, das sogenannte Liquid, mit Aromen und Nikotin, aber keinen Tabak) sind bisher nicht von der Tabaksteuer erfasst, aber es gibt den Regierungsplan, sie ab 2026 einer risikobasierten Nikotinsteuer zu unterwerfen. 

„Neuartige Alternativprodukte (insbesondere Nikotinpouches und elektronische Zigaretten) sollen ab 2026 einer risikobasierten Verbrauchssteuer (Tabak- oder Nikotinsteuer) unterliegen“, heißt es im Regierungsprogramm.

Diese Steuer dürfte die E-Zigaretten deutlich teurer machen. 

Seba: "Habe viele Raucher zu Nicht-Rauchern gemacht"

Gesundheitspolitisch sei die Steuer ebenfalls kontraproduktiv, argumentiert nikoBlue-Chef Franz Seba. Denn E-Zigaretten gelten als weniger schädliche Alternative für Raucher, die mit herkömmlichen Tabakprodukten aufhören wollen.

Länder wie Großbritannien und Neuseeland fördern den Umstieg sogar aktiv – teilweise werden E-Zigaretten dort vom Gesundheitsministerium kostenlos an Raucher ausgegeben. "Mit unseren Produkten haben wir mehr Raucher zu Nichtrauchern gemacht als alle politischen Restriktionen und Preiserhöhungen zusammen", betont Seba. Bei der E-Zigarette wird schließlich kein Tabak verbrannt. Gesundheitsschädlich ist auch sie.

"Statt die Kontrolle über den Markt zu behalten, riskiert die Regierung die Verlagerung in den illegalen Handel", trommelt Seba gegen den Steuer-Plan der Regierung.

Derzeit sind klassische Tabakwaren wie Zigaretten oder Zigarren in Österreich bereits stark besteuert, während erhitzte Tabakprodukte (z. B. IQOS) einem niedrigeren Steuersatz unterliegen. E-Zigaretten mit Nikotin blieben bisher von der Tabaksteuer verschont – doch das soll sich 2026 ändern. Bleibt die Regierung bei ihren Plänen, wird die Debatte um Steuern, Gesundheit und Schwarzmarkt weiterhin nicht verpuffen.

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