Boulevardblatt soll Handys angezapft haben

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Journalisten einer britischen Boulevardzeitung sollen im großen Stil Handys von Prominenten angezapft haben. Mit Hilfe von Detektiven sollen sich Reporter der Sonntagszeitung "News of the World" in Mailboxen der Mobiltelefone eingehackt haben, um aus den Sprachnachrichten vertrauliche Informationen für ihre Geschichten zu ziehen. Das berichtete die Zeitung "The Guardian".

Der Verlag "News Group Newspapers" des Medienmoguls Rupert Murdoch habe einigen Betroffenen zur Entschädigung insgesamt eine Million Pfund gezahlt, um die Fälle beizulegen und die Machenschaften geheim zu halten.

Unter den bis zu 3000 ausspionierten Prominenten sollen auch das Supermodel Elle MacPherson und der frühere Vize-Premierminister John Prescott sein. Der "Guardian" bezieht sich auf einen Informanten bei Scotland Yard. Ein Verlagssprecher und Scotland Yard wollten sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern.

Im Jänner 2007 war ein Journalist der "News of the World" zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil er sich in die Handys dreier Mitarbeiter des Königshauses eingehackt hatte. Damals hatte der Verlag von einem Einzelfall gesprochen. Der damalige verantwortliche Redakteur des Blattes, Andy Coulson, war dennoch zurückgetreten. Mittlerweile leitet Coulson die Öffentlichkeitsarbeit für Oppositionschef David Cameron von der Konservativen Partei.

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