Deutsche Verleger über Regierung enttäuscht

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Die deutschen Zeitschriftenverleger wollen im Kampf gegen die Regulierung der Werbung "nicht locker lassen". Er sei enttäuscht, dass der neue Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) nicht gegen die von der schwedischen EU-Präsidentschaft geplanten Einschränkungen eintrete, sagte der Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Hubert Burda, bei der Eröffnung des VDZ-Kongresses in Berlin.

"Mich trifft der Schlag" - mit diesen Worten beschrieb Burda seine Reaktion auf die deutsche Enthaltung im EU-Ministerrat, der Informationen zum Energieverbrauch von Elektrogeräten wie schon im Handel auch in der Werbung vorschreiben will. Laut VDZ wird mit weiteren Werbeeinschränkungen die ohnehin schwierige Finanzlage der Presse weiter verschärft.

Burda sprach sich auch für ein Abkommen mit der Suchmaschine Google über die Nutzung journalistischer Inhalte im Netz aus. Im Zuge des Google-Erfolgs seien die Werbebuchungen der Printmedien "dahingeschmolzen". Man müsse sich vor allem über eine faire Aufteilung der Gewinne unterhalten. Denkbar sei, dass Bezahlmodelle vor allem für spezielle Themen funktionierten.

An diesem Dienstag will die deutsche Kanzlerin Merkel auf dem VDZ-Kongress sprechen. Am Montagabend wollten die Verleger den früheren sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow für seine Verdienste bei der deutschen Einheit mit dem Medienpreis "Goldene Viktoria" ehren.

Trotz stabiler Auflagen gehen die Verleger in diesem Jahr vor einem massiven Umsatzeinbruch aus. Die Branche rechnet mit einem Minus von 9,4 %. Bei einer Auflage der Publikumszeitschriften von durchschnittlich 116 Mio. Exemplaren pro Quartal werde der Umsatz laut der VDZ-Prognose 2009 bei 6,86 (Vorjahr: 7,58) Mrd. Euro liegen .

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