Medientage: Kanzler mahnt zu Nachhaltigkeit

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Kanzler Faymann rief zur Eröffnung der Österreichischen Medientage die Medienbranche trotz aktueller Krise zum Optimismus auf.

Die Krise dürfe nicht, wie Verleger Hans-Jörgen Manstein forderte, zu einer "Marktbereinigung" des Medienbereichs führen, denn das würde die Medienvielfalt und dadurch die Arbeitssituation für heimische Journalisten beschneiden. Ein klares Bekenntnis gab Faymann zur Presseförderung ab, um die Medienvielfalt auch weiter zu erhalten.

Trotz Krise müssten Unternehmen nachhaltig denken und weiterhin in Werbung und Ausbildung investieren, meinte Faymann. Es gehe darum, auch nach der Krise in den Medien Platz für Zivilcourage und investigativen Journalismus zu schaffen. Der Alfred-Worm-Preis sei ein besonderer Beitrag zur Förderung eines gut recherchierten Investigativjournalismus, so der Kanzler.

Kritische Worte gab es von Medientage-Initiator Manstein. Die Politik habe in den vergangenen Jahren im heimischen Mediensektor eine "beispiellose Konzentration" zugelassen. Nun müsse sie gegensteuern und die durch die Krise ausgelöste heilsame Marktbereinigung zulassen, so dass nach der Krise eine "wirtschaftlich und inhaltlich wieder genesene österreichische Medienlandschaft entsteht. Eine, die volatile Zeiten überlebt, eine, die sich ihrer Werte und Tradition wieder bewusst ist."

Die Branche betreibe derzeit ohnehin ihre Selbstausrottung, indem sie an den falschen Stellen spare. Journalistische Ausbildung werde kaum mehr als lohnendes Investment gesehen, die Redaktionen werden drastisch ausgedünnt. Stattdessen greife der Boulevard um sich und verdränge die Qualität - davor seien auch Qualitätsmedien nicht gefeit, so Manstein.

"Das personelle Missverhältnis zwischen Anzeigen-Abteilungen und Redaktionen wird - sollte es zum Permanentzustand werden - das unausweichliche Ende der Medienbranche, wie wir sie kennen, sein", so der Verleger.

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