Montenegro: Prügelaffäre vor Parlament

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Auch das montenegrinische Parlament wird sich nun mit der Prügelaffäre rund um den Hauptstadt-Bürgermeister Miomir Mugosa befassen müssen. Die oppositionelle Bewegung für Veränderungen beantragte den Entzug der parlamentarischen Immunität des DPS-Abgeordneten und Bürgermeisters von Podgorica. Die führende oppositionelle Sozialistische Volkspartei (SNP) will auch eine dringende Sitzung des Gemeinderats beantragen.

Der einflussreiche Mandatar der regierenden Demokratischen Partei der Sozialisten (DPS) und sein Sohn Miljan sowie sein Chauffeur hatten am Mittwochabend zwei Journalisten der Tageszeitung "Vijesti" verprügelt, als diese deren gesetzwidrig geparkten Wagen vor dem Cafe des Bürgermeistersohns fotografierten.

Während sein Sohn bereits vom diplomatischen Dienst der montenegrinischen Botschaft in Washington suspendiert wurde, behauptet der Bürgermeister, selbst nicht in die Schlägerei verwickelt gewesen zu sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen Miljan Mugosa und einen der zwei Reporter.

Bürgermeister Mugosa hatte erst Ende des Vorjahres für Aufsehen gesorgt, als er einer blinden Angestellten der Stadtverwaltung untersagt hatte, sich von ihrem Blindenhund am Arbeitsplatz begleiten zu lassen. Das Gericht hatte die Entscheidung des Bürgermeisters daraufhin aufgehoben. Mugosa weigert sich jedoch, den Gerichtsbeschluss anzuerkennen, solange dieser nicht rechtskräftig wird.

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