Oligarchen-Sohn übernimmt "France Soir"

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Der Sprössling eines russischen Milliardärs will die französische Zeitung "France Soir" aufmöbeln und etablierten Blättern Konkurrenz machen. Das neue Blatt soll von diesem Mittwoch an erscheinen. Ziel sei der Verkauf von 200.000 Exemplaren, etwa so viele wie das Boulevardblatt "Le Parisien/Aujourd'hui en France", hatte der 25 Jahre alte Alexander Pugatschjow kürzlich angekündigt.

Sein Vater zählt zu den reichsten Geschäftsleuten in Russland und steht dem russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin nahe. Die Familie besitzt in Frankreich bereits den Luxus-Lebensmittelhersteller Hediard.

Der aufwendige Relaunch eines Blattes mitten in der Zeitungskrise sorgt in Frankreich für Aufsehen. Der junge franko-russische Herausgeber hat bisher keine Erfahrung im Mediengeschäft. Er hat in den vergangenen Monaten ein knappes Dutzend Journalisten von anderen Blättern abgeworben und mehrere Prominente als Kolumnenschreiber verpflichtet. Die Chefredaktion gilt als regierungsnah.

Derzeit verkauft "France Soir" gerade einmal 22.000 Exemplare und wird gern von Liebhabern von Pferderennen und Kreuzworträtseln gelesen. Das Blatt ist aus dem Widerstand gegen Nazi-Deutschland entstanden und hatte zu Spitzenzeiten eine verbreitete Auflage von einer Million.

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