ORF-Expanison nach Bulgarien bleibt offen

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Der ORF-Stiftungsrat hat gestern (24.9.) stundenlang über die geplante Beteiligung der ORF-Sendetechniktochter ORS in Bulgarien diskutiert, danach aber den Antrag vorerst zurückgezogen.

Es konnte nicht geklärt werden, ob der ORF oder eine Tochter mit ORF-Mehrheitsbeteiligung überhaupt mehr als 25 Prozent an einem ausländischen Unternehmen übernehmen darf. Das muss nun auch im Rahmen der ORF-Gesetzesnovelle klargestellt werden.

Die Stiftungsräte werden dann einen Sonderfinanzausschuss und eventuell auch eine Plenarsitzung zur Beschlussfassung über das ORS-Bulgarien-Engagement einberufen.

ORS-Geschäftsführer Michael Wagenhofer wollte keinen Kommentar abgeben. Verärgert reagierten einige Stiftungsräte auf die ihres Erachtens "schlechte Vorbereitung" in punkto Bulgarien-Beteiligung. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz meinte, man brauche in einer "so wichtigen Frage eine breite Mehrheit". Die Bedenken des Finanzausschusses konnten im Rahmen der Sitzung aber ausgeräumt werden, ebenso gebe es ein klares Bekenntnis zur Internationalisierungsstrategie der ORF-Tochter.

"Eine reine Finanzbeteiligung wollen wir nicht"

Das bestätigte auch die vom BZÖ entsandte Huberta Gheneff. Sollte man nun zu dem Ergebnis kommen, dass die ORS nicht mehr als 25 Prozent-Beteiligungen im Ausland eingehen darf, "ist die Internationalisierungsstrategie tot. Eine reine Finanzbeteiligung wollen wir nicht."

Abgesegnet wurde hingegen ein flexibleres Tarifsystem für die ORF-Tochter Enterprise. Mit diesem Tarifwerk könne die Enterprise auf Marktvorkommnisse reagieren, gleichzeitig sei es transparent, so Karl Krammer, Leiter des SPÖ-"Freundeskreises".

Wrabetz begrüßte die Zustimmung für die flexible Preisstrategie, wonach die Enterprise bei den Preisen um 30 % nach oben und unten abweichen dürfe. Grundsätzlich freute er sich über die konstruktive Sitzung: "So viel Lob habe ich in den letzten 2,5 Jahren nicht bekommen."

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