Der Verlag der Zeitung "New York Times" hat dank drastischer Sparmaßnahmen seinen Gewinn ausgebaut. Im zweiten Quartal sei der Überschuss trotz einbrechender Anzeigenerlöse um 85 Prozent auf 39 Mio. Dollar (27,4 Mio. Euro) gestiegen, teilte das Medienhaus am 23. Juli mit.
Der Verlag hat die operativen Kosten im zurückliegenden Vierteljahr um 20 Prozent gesenkt und will in diesem Jahr insgesamt 450 Mio. Dollar einsparen. Die rote Zahlen schreibende Zeitung "Boston Globe", die der Verlag Kreisen zufolge verkaufen will, soll dazu 20 Mio. Dollar beitragen. Im Quartal brachen die Werbeerlöse konzernweit um 32 Prozent ein. Auch Werbung im Internet, auf die Verlage große Hoffnung setzten und die bis zuletzt stark wuchs, ging um rund 15 Prozent zurück.
Mit seinen Ergebnissen reiht sich das Traditionsblatt unter viele US-Rivalen ein, die dank Sparmaßnahmen mehr Gewinn machten als von Experten erwartet. Dazu zählten der "USA Today"-Herausgeber Gannett, der "Miami-Herald"-Verlag McClatchy und der Media-General-Konzern. Die US-Zeitungen leiden noch stärker als ihre Pendants in Europa unter sinkenden Abo-Zahlen, weil immer mehr Leser ins Internet abwandern. Zudem haben viele Unternehmen wegen der Wirtschaftskrise ihre Werbeausgaben drastisch zurückgefahren.