Trikotsponsoring in deutscher Liga vor Höchstmarke

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Das Trikotsponsoring in der Fußball-Bundesliga trotzt der Wirtschaftskrise. Die Einnahmen der 18 Clubs werden auf die Rekordmarke von mehr als 130 Mio. Euro steigen. Eine Erhebung der dpa ergab den aktuellen Betrag von bis zu 129,1 Mio. Euro - ohne den VfL Bochum von ÖFB-Teamspieler Christian Fuchs, der sich durch einen neuen Geldgeber bis zu 2,5 Mio. Euro erhofft.

Damit werden die Werte der Spielzeiten 2007/2008 (122,7) und 2008/2009 (129,65) übertroffen. Branchenführer sind Meister VfL Wolfsburg (Volkswagen), Bayern München (T-Com) und Schalke 04 (Gazprom), die mit Einnahmen von bis zu 20 Mio. Euro kalkulieren können. Sogar die Aufsteiger stehen nicht schlecht da. Der SC Freiburg und Mainz nehmen bis zu 3,0 Mio. Euro ein, der 1. FC Nürnberg kommt immerhin auch noch auf 2,8 Mio. Euro.

Dem deutschen Fußball gehe es "sehr, sehr gut", hielt Sponsoring-Experte Hartmut Zastrow von der Kölner Spezial-Agentur Sport+Markt fest. Keine Spur von extrem nachlassendem Engagement der Investoren, die Top-Vereine können sich auf großzügige Partner verlassen, an vorderster Stelle Wolfsburg mit VW, die Bayern und Schalke.

Bei Cupsieger Werder Bremen, Club von Sebastian Prödl und Martin Harnik, gibt es trotz alten Sponsors eine Neuerung. "So geht Bank heute" - mit diesem sperrigen Slogan, der 8,0 Mio. Euro wert ist, werden die Profis von der Weser künftig auftreten. Nach Werder-Angaben soll der bisherige Sponsoring-Name (Citibank) im Februar 2010 durch eine neue Bezeichnung ersetzt werden. Hintergrund ist die Übernahme des Finanz-Instituts durch die französische Genossenschaftsbank Credit Mutuel. Werder und die Citibank hatten 2007 einen Dreijahreskontrakt mit Option für ein weiteres Jahr geschlossen.

Sportsponsoring leidet weniger

"Sportsponsoring wird auch in den kommenden Monaten und Jahren weniger an den Folgen der Krise leiden als klassische Werbung. Sport und besonders Fußball bleiben eine Top-Plattform", prognostizierte Zastrow. Sollten sich Geldgeber zurückziehen, würden Unternehmen aus anderen Branchen laut Zastrow "nur zu gern" die Lücke schließen. Beispiel Mönchengladbach: Kyocera stieg als Hauptsponsor aus, bleibt dem Verein aber als Co-Geldgeber erhalten. Die Postbank sprang in die Bresche.

Der Bundesliga ging es schon 2008 sehr gut. Im November errechnete Sport+Markt für die deutsche Top-Klasse bereits den Spitzenplatz in Europa - vor England (damals 85,5 Mio. Euro Einnahmen aus Trikot-Sponsoring), Italien (70,5), Frankreich (50), Spanien (42,2) und der niederländischen Ehrendivision (42,1). Auch aktuell muss Deutschland keinen Vergleich scheuen: Spaniens Eliteclubs kommen 2009/2010 auf etwa 50 Mio. Euro.

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