Vorarlberger Medienhaus: Protest gegen Outsourcing

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Die Journalisten-Gewerkschaft protestiert gegen Auslagerungen im Vorarlberger Medienhaus: Wie Vorsitzender Franz C. Bauer mitteilte, sei "ein großer Teil der Journalisten, technischen Redakteure und kaufmännischen Angestellten" mit neuen Dienstverträgen in die VOL Live GmbH ausgegliedert worden. Aus Sicht Bauers ist vor allem der Zeitpunkt ein Affront: "Das ist insofern eine Kriegserklärung, als dass ein Mitglied unseres Verhandlungspartners VÖZ mitten in die Kollektivvertragsverhandlungen platzt."

Bauer kritisiert vor allem, dass für die betreffenden Mitarbeiter künftig der Kollektivvertrag für Handwerk und allgemeines Gewerbe zur Anwendung komme. Er kündigte rechtliche Schritte und gewerkschaftliche Maßnahmen an. Am 18. Februar wird die Gewerkschaft eine Landesversammlung in Vorarlberg abhalten, wo zu Kampfmaßnahmen aufgerufen werden soll.

Von der "Umsiedelung" in die VOL Live GmbH sollen die technische Redaktion der "Vorarlberger Nachrichten" sowie das Sekretariat betroffen sein, von der Redaktion aber nur zwei Personen. Drei oder vier der insgesamt knapp 30 "VN"-Redakteure (ohne Fotografen) wurden bereits im vergangenen Herbst bei der VOL Live GmbH angestellt.

Wie vonseiten der Redaktion zu erfahren war, geht es bei der Vertragsumstellung vor allem um die im Journalisten-Kollektivvertrag vorgesehenen Quinquenniums- und Abfertigungsansprüche. Einbußen beim monatlichen Entgelt soll es angeblich nicht geben. Im Vorarlberger Medienhaus war vorerst keiner der Verantwortlichen für eine Stellungnahme erreichbar.

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