Standortfrage bringt ORF-interne Unstimmigkeiten

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ORF-interne Querelen machen auch im Sommer keine Pause. So ist am 30. Juli ein Disput zwischen dem ehemaligen Zentralbetriebsratsobmann und ORF-Stiftungsrat Heinz Fiedler und ORF-Kommunikationschef Pius Strobl entbrannt. Stein des Anstoßes war die Standortfrage.

Dass sich Strobl in der Wochenzeitung "Falter" über den Zustand der Räumlichkeiten am Küniglberg beschwert und beteuert, er habe "noch nie einen so schlechten Arbeitsplatz gehabt", findet Fiedler "mehr als entbehrlich". Strobl spricht sich im "Falter" indirekt für einen Neubau aus. Am ehemaligen Schlachthof St. Marx etwa könne man kostensparender produzieren und die ORF-Journalisten würden, aus der "Medienfestung" befreit, wieder mehr Bodenhaftung gewinnen, wird Strobl zitiert.

"Der Geschäftszweck des ORF ist sicher nicht die Bewirtschaftung eines Gebäudes und zwar auch dann nicht, wenn es von einem wichtigen Architekten wie Rainer geplant wurde, sondern das bestmögliche Programm zu den geringstmöglichen Kosten anzubieten". Eine Sanierung des Roland-Rainer-Baus am Küniglberg sei zu teuer, eine Modernisierung würde durch die Auflagen des Denkmalschutzes behindert.

Fiedler, der sich seit jeher für einen Verbleib am Küniglberg einsetzt, kritisiert in einem offenen Brief die seiner Meinung nach imageschädigenden Aussagen Strobls. Weiters wirft er dem Kommunikationschef vor, "Sanierungskosten einfach zu schätzen - und sie wahrscheinlich bewusst zu überschätzen". Dies zeuge ebenso wenig von fachlicher Kompetenz wie der Umstand, "dass es bis heute noch keine vergleichbaren und ernstzunehmenden Kostenvoranschläge für den von dir so ersehnten Neubau versus Sanierung des ORF-Zentrums gibt".

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