Die WAZ kürzt nach 300 Redakteuren bei den nordrhein-westfälischen Blättern nun auch im Verlag.
Dabei werde es ebenfalls zu Stellenstreichungen kommen, sagte Geschäftsführer Bodo Hombach in Essen.
Allerdings gelte auch hier das Versprechen, dies so "sozialverträglich" wie möglich zu gestalten. Zu Details wollte sich Hombach nicht äußern. Am 6.10. stünden zunächst Gespräche mit den Betriebsräten an. Die von Arbeitnehmervertretern genannte Zahl von 200 dementierte Hombach jedoch nicht.
Rund 30 Mio. Euro sparte die WAZ-Mediengruppe in diesem Jahr im Redaktionsbereich ein. 287 der knapp 900 Stellen wurden abgebaut. "Es gab keine einzige betriebsbedingte Kündigung", betonte Hombach. Die Mitarbeiter gehen etwa in Altersteilzeit oder kassieren Abfertigungen.
Die überregionalen Teile der drei großen NRW-Blätter WAZ, Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung (NRZ) und Westfälische Rundschau werden von einer gemeinsamen Redaktion produziert. Drei Lokalredaktionen wurden geschlossen. Die Westfalenpost wird als Heimatzeitung fortgeführt.
Möglicherweise werde noch nachgebessert an der ein oder anderen Stelle, um dem Anspruch des Qualitätsjournalismus gerecht zu werden, kündigte Hombach an. Nach dem Umbau schrieben alle betroffenen Titel zusammengenommen schwarze Zahlen. Probleme bereite lediglich noch die Westfälische Rundschau. Die Kosten für die Umstrukturierung belaufen sich auf ebenfalls 30 Mio. Euro. Trotz des Aufwands werde der WAZ-Konzern im laufenden Jahr keine roten Zahlen schreiben, sagte Hombach.
Ausbauen will die WAZ Mediengruppe etwa ihren Online-Bereich. Hier seien 20 neue Stellen geschaffen worden, sagte Hombach. 16 Mitarbeiter seien aus dem Print-Bereich gewechselt. Der Geschäftsführer kündigte zudem an, den Anteil am Regionalfernsehsender NRW TV ausbauen zu wollen.