"Massiv eingeschränkt"

Meinl-Gutachter schmeißt hin

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Sachverständiger erklärt, dass er den Auftrag nicht erfüllen kann.

Der Grazer Wirtschaftstreuhänder Fritz Kleiner, seit Februar 2010 Gutachter in der Anlegeraffäre rund um Meinl/Meinl European Land (MEL), schmeißt hin. Nachdem er die Staatsanwaltschaft um Enthebung gebeten und diese abgelehnt hatte, zog er nun selber einen Schlussstrich. Er wisse, dass er Auftragnehmer der Staatsanwaltschaft sei, sagte Kleiner am Dienstag im ORF-Mittagsjournal. Er könne diesen Auftrag aber nicht erfüllen, so Kleiner. Er habe der Justiz seine Gründe für die Zurücklegung klar und deutlich dargelegt.

Kleiner hatte in der Causa Meinl vor einigen Wochen um seine Enthebung ersucht, da sein Gutachterauftrag massiv eingeschränkt worden und ein zusätzlicher Sachverständiger ernannt worden war. Die Staatsanwaltschaft hatte das Ersuchen zunächst abgelehnt.

Somit dürfte sich das Meinl-Verfahren erneut verzögern. Die Staatsanwaltschaft Wien geht jedoch davon aus, dass es zumindest zu "keinen erheblichen Verfahrensverzögerungen" kommen wird. Die Staatsanwaltschaft wies am darauf hin, dass es bereits zuvor eine Ausweitung des Auftrages des Sachverständigen Martin Geyer gab, und auch bereits seit längerem der Sachverständige Andreas Freudmann tätig ist.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Thomas Vecsey, verneinte eine Einflussnahme der Staatsanwaltschaft auf das Gutachten. Auch gebe es keine persönlichen Differenzen mit Kleiner. Insoweit dem Sachverständigen im Vorfeld die Erstattung von Berichten aufgetragen wurde, dienten diese ausschließlich der Überprüfung des Verfahrensfortganges", so Vecsey. Kleiner hingegen soll sich brieflich bei der Staatsanwaltschaft beschwert haben, dass es hier nur darum ginge, seine Sicht der Dinge zu hinterfragen.
 

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