Wien

Meischberger-Prozess: Urteil erwartet

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Er weiß nicht mehr genau, von wem er einen Tipp erhielt, der ihm 600.000 Euro brachte.

Im Prozess gegen den Ex-FPÖ-Spitzenpolitiker Walter Meischberger und zwei Manager der Immobilienfirma UBM wird heute, Mittwoch, ein Urteil am Wiener Straflandesgericht erwartet. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten Untreue im Zusammenhang mit einer 600.000 Euro Scheinrechnung für Meischberger vor.

Meischberger will der UBM den Tipp gegeben haben, dass in München das Hotel Holiday Inn zum Verkauf steht und dafür 600.000 Euro Maklerprovision kassiert haben. Wer ihm den Tipp gab, weiß Meischberger nicht mehr mit Sicherheit. Zuerst brachte er einen befreundeten Hotelmanager ins Spiel, nachdem dieser aber bei seiner Zeugenaussage von einem Tipp nichts wusste, zerschlug sich diese Spur.

Enttäuschung
Vorgestern, kurz vor Ende des Prozesses, zeigte sich dann Meischberger von seinem vermeintlichen Freund schwer enttäuscht und insistierte, dass der Tipp doch vom Hotelmanager gekommen sein könnte - und sich dieser jetzt aus medialen oder sonstigen Gründen nicht mehr daran erinnern können will. Zur Untermalung der - wohl ehemaligen - Freundschaft legte Meischberger sogar ein gemeinsames Fotobuch vor.

Zehn Jahre Haft drohen
Den Angeklagten drohen bis zu zehn Jahre Haft, zuletzt wurden noch Abhörprotokolle von Meischberger-Telefonaten vorgespielt, wo er anscheinend Probleme hatte zuzuordnen, wofür er die 600.000 Euro Provision erhalten hatte.

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