Im Onlinebereich gab es jedoch einen deutlichen Zuwachs zu vermelden.
Die heimische Musikindustrie sieht trotz weiterhin fallender Umsätze im Vorjahr Wachstumspotenzial in der Zukunft: Insgesamt wurden am heimischen Musikmarkt im Vorjahr 160 Mio. Euro erwirtschaftet - ein Minus von 8 Prozent gegenüber 2011. Noch stärker waren die Rückgänge im Segment CD und DVD, wo zwar noch ein Umsatz von 107 Mio. Euro lukriert wurde, was aber 14 Prozent Minus gegenüber dem Jahr zuvor bedeutete. Nach oben schnellten hingegen die Umsätze am Onlinemusikmarkt, wo mit 26,5 Mio. Euro 10 Prozent mehr eingenommen wurden, so der Musikwirtschaftsverband IFPI am Donnerstag in einer Aussendung.
Hoffen auf Online
Das Album als solches behauptet sich dabei auch in Zeiten des Internets. Der Umsatz mit dem Download ganzer Alben hat um 6,5 Prozent auf 12,5 Mio. Euro zugelegt - das größte Einzelsegment am Onlinemusikmarkt. Downloads von Einzelsongs sind allerdings mit 25 Prozent noch stärker auf 11,5 Mio. Euro gewachsen. Zulegen konnten auch die seit 2011 in Österreich eingeführten Musikstreamingdienste, bei denen gegen eine Flatrate Musik unbegrenzt gehört werden kann. Im Vorjahr betrug der Umsatz hier 1,5 Mio. Euro - mit 50 Prozent Zuwachs das am stärksten wachsende Einzelsegment.
"Die Nachfrage nach Musik steigt erfreulicherweise jedes Jahr. Die Onlinemusikangebote, allen voran die Streamingservices haben das Potenzial, den gesamten Musikmarkt langfristig wieder auf Wachstumskurs zu bringen", zeigte sich IFPI-Präsident Hannes Eder optimistisch. Wenn es gelinge, die zwei Millionen Musikliebhaber in Österreich, die Musik bereits digital konsumierten, aber noch nicht zu den zahlenden Kunden zählten, von legalen Angeboten zu überzeugen, lasse sich hier ein enormes Potenzial heben.
IFPI-Geschäftsführer Franz Medwenitsch sieht dabei nicht zuletzt Anbieter wie YouTube in der Pflicht: "Unlizenzierte Gratisangebote hemmen die Entwicklung des Digitalmarktes massiv. Es ist höchste Zeit, dass YouTube & Co nicht nur mit unserem Content Milliarden verdienen, sondern die Musikrechte auch fair abgelten!"