Firma "Wilke" insolvent

Nach zwei Todesfällen: Hausdurchsuchung bei Skandal-Wurst-Chef

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Tödliche Listerien-Bakterien entdeckt: Firma insolvent, neue Wurst-Rückrufe, Ermittler durchsuchen Haus von Wilke-Chef.

Wien/Bad Nauheim. Nach zwei Todesfällen durch Listerien-Bakterien in Wurstwaren weitet sich der Skandal immer weiter aus. Laut "Bild" haben Ermittler am Freitag das Haus des Wilke-Geschäftsführers durchsucht. Die Beamten hätten dabei jedoch nichts beschlagnahmt. Lediglich auf dem Firmengelände habe man einen Laptop und Akten beschlagnahmt.

Ob die Durchsuchung mit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Kassel im Listerien-Skandal zu tun hat, ist nicht bekannt. Diese richten sich aktuell gegen keine konkrete Person, man gehe jedoch dem Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung nach, hatte eine Sprecherin am Freitag erklärt.

Außerdem wurden weitere brisante Details zum Wurst-Skandal bekannt: Entgegen der Angabe von Behörden wurde offenbar doch Wilke-Fleisch unter anderem Namen verkauft. Der Landkreis Waldeck-Frankenberg hatte Mittwoch noch erklärt, es gebe keine Wilke-Waren unter anderem Namen. Daher sei keine Liste der zurückzurufenden Produkte nötig.

Wilke hat Konkurs angemeldet

Die Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH hat nicht nur die Produktion eingestellt und Insolvenz angemeldet.

Weiterer Rückruf wegen Listerien-Bakterien

Der Großhändler Transgourmet/Selgros informiert über einen neuen Rückruf. Laut "Produktwarnung.eu" sind davon Münchner Weißwürste der Marke Zimmermann in der 5x60-g-Packung betroffen. Es bestehe der Verdacht durch Verunreinigung mit Listerien. Abnehmer werden gebeten zu überprüfen, ob sie die Ware noch in ihrem Bestand haben.

Österreich auch betroffen

In Österreich wurden zwei Unternehmen von der deutschen Firma beliefert. Es ging zunächst nur um ein paar Salami-Packungen
 
"Es sind zwei Handelsfirmen in zwei Bundesländern. Die zwei belieferten Handelsfirmen in Österreich sind in der Steiermark und Niederösterreich beheimatet. Derzeit ist nicht belegt, dass Produkte, die nach Österreich geliefert wurden, mit Listerien kontaminiert sind. Der Händler in der Steiermark hat in den vergangenen Tagen sieben Packungen Salami von der deutschen Firma bezogen. Keines dieser Produkte wurde verkauft, alle sieben Packungen wurden bereits nach Deutschland retourgesendet. Alle Abnehmer des Händlers in Niederösterreich wurden bereits informiert; betroffene Produkte werden vernichtet bzw. zurückgesendet", hieß es Freitagnachmittag bei der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit).
 
"Wir haben aber derzeit in Österreich keinen Listeriosefall, der mit dem Ausbruch in Deutschland in Verbindung stehen könnte", hatte der AGES-Sprecher bereits zuvor betont.

Listerien-Bakterien können lebensgefährlich sein

In Wilke-Produkten waren mehrfach Listerien nachgewiesen worden. Die Keime können für Personen mit schwachem Immunsystem lebensgefährlich sein. Auch bei Schwangerschaft kann es zu Problemen kommen. Die deutschen Behörden verwiesen auf eine Untersuchung des Robert-Koch-Instituts (RKI), aus dem sich ein unmittelbarer Zusammenhang zu zwei Todesfällen in Südhessen herstellen lasse. Außerdem ist es in Deutschland zu 37 Krankheitsfällen gekommen, die möglicherweise mit Wurstwaren der Firma im Zusammenhang standen. Diese Zahl habe sich auch nach einem Aufruf der Verbraucherorganisation foodwatch an mögliche weitere Betroffene, sich zu melden, nicht erhöht.
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