Wegen VfGH-Spruch

Neues Bilanzloch für Heta

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Wird der Schnitt aufgehoben, muss die Heta bis zu 800 Mio. Euro zurückbuchen.

Wenn der Verfassungsgerichtshof (VfGH) demnächst den ersten Hypo-Haircut aufhebt, bekommt die staatliche Abbaubank Heta ein neues Bilanzproblem, schreibt die "Presse" (Samstag). Wird nämlich der vorjährige Schnitt auf Nachranganleihen aufgehoben, muss die Heta bis zu 800 Mio. Euro zurückbuchen - in ihrer Bilanz 2015 klaffe dann ein entsprechendes Loch.

   Das mit der Bilanz 2014 sichtbar gewordene Kapitalloch bei der Hypo-Abbaugesellschaft vergrößere sich dadurch um diese Summe auf rund 7,8 Mrd. Euro, schreibt das Blatt. Die im Sanierungsgesetz 2014 ebenfalls gelöschte Forderung der BayernLB mache sich nicht mehr bemerkbar, sie wird Teil des Generalvergleichs zwischen Österreich und Bayern.

   Für interne Zores bei der Heta sorgte der Zeitung zufolge zuletzt ein Schweizer-Franken-Konto bei einer Londoner Großbank. Grund: Keine Bank habe mit der Abbaueinheit Heta mehr Geschäfte machen wollen. Ergebnis: eine zeitweise beträchtliche Verletzung von Risikolimits.

   Demnach sei der Cash-Bestand auf diesem Konto von Ende Jänner bis Mitte Mai von einer Million auf mehr als eine Milliarde Franken angewachsen, also auf mehr als das Tausendfache. Im März habe der Bestand dadurch das intern geltende Risikolimit von knapp 280 Mio. Euro "gerissen", zum Schluss habe die Überschreitung ein Mehrfaches des Limitbetrags ausgemacht. Dieses "Klumpenrisiko" sei auch im Aufsichtsrat diskutiert worden, heißt es in dem Bericht.

   Das Franken-Konto hatte sich wegen auslaufender Franken-Währungsswaps gefüllt, die nicht verlängert werden konnten. Der Versuch, das Risiko zu streuen, blieb erfolglos, da offenbar niemand Geschäfte mit der Abbaubank machen wollte. Anfragen bei sechs internationalen und drei österreichischen Großbanken hätten mit der Verweigerung von Devisenswap-Geschäften und der Ablehnung von Neugeschäften geendet. Selbst die Frage nach Eröffnung eines normalen Frankenkontos zur Verteilung der Frankenbestände auf mehrere Institute endete laut "Presse"-Informationen in den meisten Fällen mit der Auskunft, man habe kein Interesse.

   In der Zwischenzeit hat die Heta nach Eigenangaben die Frankenmilliarde mangels Marktpartnern für Währungsswaps über normale Kassatransaktionen in Euro konvertiert.
 

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