Kölns Entscheidung

Neues Hindernis für Rettung von Karstadt

Teilen

Kurz vor Ablauf der Bieterfrist für Karstadt ist ein neues Hindernis für den Verkauf der insolventen deutschen Kaufhaus-Kette aufgetaucht. Der Insolvenzplan könnte noch an der Stadt Köln scheitern, sagte der Sprecher von Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg am Sonntag AFP. Als letzte von 94 Gemeinden mit Karstadt-Standort müsse Köln bis Dienstagvormittag mitteilen, ob die Stadt dem Kaufhaus die Gewerbesteuer erlässt - und diese Entscheidung stehe noch aus.

"Wenn sie nicht kommt, kann der Insolvenzplan nicht rechtskräftig werden". Die Gebote für Karstadt würden dann wahrscheinlich "hinfällig".

Gläubiger wie Mitarbeiter oder Lieferanten haben Karstadt Millionen an Forderungen erlassen, um das Überleben der Kette zu ermöglichen. Damit kommt Karstadt wieder in die schwarzen Zahlen und wird gewerbesteuerpflichtig. Es gehe um hypothetische Forderungen in Höhe von 120 bis 140 Millionen Euro, sagte der Sprecher Görgs. 93 der 94 Gemeinden mit Karstadt-Standort hätten dem Unternehmen diese "Phantomsteuer" bereits erlassen. Nur Köln fehle. Zuständig für die Entscheidung ist in aller Regel der Stadtrat oder der Finanzausschuss.

Am 31. Mai wird das Amtsgericht Essen laut dem Sprecher Görgs prüfen, ob die Bedingungen des Insolvenzplanes erfüllt und gerichtsfest seien. Am Freitag läuft die Frist für die Übernahme von Karstadt ab. Gebote haben der europäische Investor Triton und die Investmentgesellschaft Berggruen Holdings abgegeben. Laut "Bild am Sonntag" wird auch das Immobilien-Konsortium Highstreet, Vermieter eines Großteils der Karstadt-Gebäude, ein Angebot vorlegen. Der Sprecher Görgs sagte, er könne nur Gebote bestätigen, die dem Insolvenzverwalter auch vorlägen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.