Der Schweizer Pharmakonzern Novartis kann bei seinem Krebsmedikament Jakavi künftig mit Milliardenumsätzen rechnen. Das Präparat erwies sich in einer spätklinischen Phase-III-Studie als wirksam gegen eine seltene Blutkrebsart. Novartis will noch dieses Jahr die Zulassung von Jakavi zur Behandlung von Polycythämie beantragen.
Das Medikament ist bereits zur Behandlung der Knochenmarkserkrankung Myelofibrose zugelassen. Novartis erzielte damit im Vorjahr Verkaufserlöse von 163 Mio. Dollar (118,6 Mio. Euro). Vontobel-Analyst Andrew Weiss veranschlagt das Umsatzpotenzial für Myelofibrose und Polycythämie auf jeweils rund 500 Mio. Dollar. Mit dem nun wahrscheinlichen breiteren Einsatz werde das Medikament endgültig zum Blockbuster, schätzt auch sein Kollege David Kägi von der Bank J. Safra Sarasin.
Polycythämie ist eine seltene Erkrankung des Knochenmarks, bei der zu viele Blutzellen gebildet werden. Dadurch wird das Blut immer zähflüssiger und das Thromboserisiko steigt stark. Novartis hat Jakavi zusammen mit der US-Pharmafirma Incyte entwickelt und hat die Vertriebsrechte außerhalb der USA.