Sorgen bereitet der niederösterreichischen Molkerei die britische Tochter.
Die niederösterreichische Molkerei NÖM schrieb 2011 einen Konzern-Verlust von 7,3 Mio. Euro, 2010 wurde noch ein Gewinn von 7,4 Mio. Euro erzielt, berichtet das "WirtschaftsBlatt". Sorgenkind sei die britische Tochter, für die der NÖM-Mehrheitseigentümer Raiffeisen Holding NÖ-Wien einen Gesellschafterzuschuss von 25 Mio. Euro gewährt habe.
Für heuer werde für die NÖM AG trotz eines herausfordernden und sehr volatilen Umfelds wie etwa bei den Milchquoten ein "deutlich positives Ergebnis" erwartet, hieß es heute aus der Raiffeisen Holding NÖ-Wien.
Die NÖM hat 2009 ihr Werk in Telford in der Nähe von Birmingham eröffnet. Die Gesamtinvestition für den Markteintritt in England lagen bei 100 Mio. Pfund (125,5 Mio. Euro), die Anlaufverluste bei 51 Mio. Euro. "Großbritannien war früher ein Absatz-Hoffungsmarkt, seit der allgemeinen Krise haben sich die Rahmenbedingungen aber stark verändert", so Holding-Sprecherin Michaela Stefan im "WirtschaftsBlatt".
Um die Absatzschwäche zu beseitigen, sei das Management nun auf der Suche nach einem Vertriebspartner. "Wir sehen den Verlusten nicht tatenlos zu und intensivieren dort im Moment unsere Kundenbeziehungen", so Stefan. "Wir halten am Engagement in Großbritannien fest". Der Break-even werde sich aber um "zwei bis drei Jahre verschieben". Er soll 2016 erfolgen. Die Expansionspläne für die Ukraine lägen zudem auf Eis. Zuständig für die Auslandsaktivitäten ist die NÖM International AG.
Der Umsatz der NÖM - nach der Berglandmilch die zweitgrößte Molkerei Österreichs - sank wie berichtet leicht auf rund 330 Mio. Euro. Im Ausland gab es laut "WirtschaftsBlatt" dabei ein Minus von 9 Prozent. In Österreich stieg der Umsatz 3,6 Prozent. Beschäftigt seien aktuell 612 Mitarbeiter.