Nowotny sieht negativen Einlagenzins mit Skepsis

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Das EZB-Ratsmitglied und Österreichs Notenbank-Chef Ewald Nowotny hat sich skeptisch zu einem möglichen negativen Einlagenzins für Banken geäußert. Er glaube nicht, dass eine solche Maßnahme die Geldhäuser dazu bringen würde, mehr Geld zu verleihen, sagte der Notenbanker. auf einer Veranstaltung in London.

Zudem könne ein negativer Zinssatz psychologisch das Gefühl einer Krise verursachen, die es gar nicht mehr gebe. Zuvor hatte Nowotny einen negativen Einlagezins als mögliches Instrument der EZB bezeichnet. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen.

Die Strafzinsen würden auf kurzfristige Einlagen der Banken bei der EZB erhoben. Damit würde ein Anreiz gesetzt, Geld nicht zu parken, sondern als Kredite an Firmen und Haushalte zu geben. Frühere Experimente mit solchen Strafzinsen in Dänemark hatten allerdings nicht den erhofften Erfolg gebracht.

In der vergangenen Woche hatte bereits EZB-Direktor Benoit Coeure in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, die EZB denke ernsthaft über einen solchen Strafzins nach. "Aber man sollte davon nicht zu viel erwarten."

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