Der ÖGB-Bundesvorstand hat den Gewerkschaften der Metaller und der Privatangestellten vorsorglich Kampfmaßnahmen genehmigt. Mit diesem Vorratsbeschluss auf Antrag dieser beiden Gewerkschaften könnten sowohl die Metaller als auch die Handelsangestellten ab sofort Kampfmaßnahmen ergreifen, wenn sie dies im Zuge der laufenden Kollektivvertragsverhandlungen für nötig erachten sollten.
Vor allem bei den Metallern gibt es nach der geplatzten dritten Verhandlungsrunde derzeit bereits Proteste und Betriebskonferenzen. ÖGB-Präsident Foglar erklärte jedoch nach der Vorstandssitzung, er gehe davon aus, dass die Vernunft siegen und man zu einer Einigung kommen werde. Er gestand zu, dass es vor allem bei den Metallern derzeit eine schwierige Situation in den Betrieben gebe.
Gleichzeitig habe Foglar aber auch den Eindruck, dass die Arbeitgeberseite nun die Situation ausnütze und versuche, Dinge zu erreichen, die bisher nicht möglich gewesen seien. Konkret meinte Foglar damit den Wunsch der Arbeitgeber nach einer weiteren Flexibilisierung der Arbeitszeit.
Die Lohnverhandlungen seien dafür nicht der richtige Weg, so der ÖGB-Präsident. Er hofft, dass "nicht zu viel Porzellan zerschlagen" wird und appelliert an beide Seiten, dass in schwierigen Zeiten die Sozialpartnerschaft sowohl auf Betriebs- als auch auf Kollektivvertragsebene funktionieren müsse.