Ölstaaten dementieren Abnabelung vom Dollar

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Große Ölexportländer haben einen Bericht zurückgewiesen, wonach die arabischen Golfstaaten den Dollar als Zahlungsmittel im Rohölhandel abschaffen wollen. Der Bericht sei "absolut falsch", sagte der saudi-arabische Notenbankchef al-Dschasser. Auch Russland und Kuwait dementierten, darüber bereits Gespräche mit den Notenbankchefs Chinas, Japans, Brasiliens und Frankreichs geführt zu haben.

Die britische Zeitung "The Independent" hatte berichtet, die Golfstaaten seien bereits in Geheimgesprächen, um den Dollar binnen neun Jahren als Zahlungsmittel durch einen Währungskorb zu ersetzen. Der Dollar reagierte mit Abschlägen - auch nach den Dementis: Der Euro kletterte zeitweise bis auf 1,4749 Dollar und damit nochmals näher an sein Jahreshoch von 1,4842 Dollar heran.

Dem Bericht zufolge soll der Währungskorb den Yen, den Yuan, den Euro, Gold und eine neue, geplante Gemeinschaftswährung für Mitglieder des Golf-Kooperationsrates enthalten. Die Zeitung beruft sich unter anderem auf nicht näher benannte Quellen in den arabischen Golfstaaten. An den Treffen sollen Finanzminister und Notenbankchefs Russlands, Chinas, Japans und Brasilien beteiligt gewesen sein. Auch Frankreich sei involviert. Die US-Behörden hätten Kenntnis, dass es solche Gespräche gebe, seien sich aber sicher, "diese internationale Intrige bekämpfen" zu können.

Russlands stellvertretender Finanzminister Dmitri Pankin sagte: "Wir haben dies in keinster Weise diskutiert." Der kuwaitische Ölminister Scheich Ahmad Al-Abdullah Al-Sabah äußerte sich ähnlich.

Russland hatte jedoch in der Vergangenheit öffentlich über die Idee nachgedacht, dem Dollar wegen seiner Schwäche und Volatilität im Rohölhandel den Rücken zu kehren. Auch China hatte vorgeschlagen, der Dollar solle langfristig als wichtigste Devise weltweit abgelöst werden. Beide Länder fordern eine neue Weltwährung.

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