OeNB-Nowotny verteidigt Hypo-Bankprüfer

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Nationalbank-Chef Nowotny verteidigt im "profil" neuerlich die Arbeit seiner Bankenaufseher bei der notverstaatlichen Hypo Alpe Adria. "Die Daten waren unvollständig. Wir haben nachgehakt und das hat dann zu einer Revision geführt," erklärte Nowotny.

Ende 2008 habe es sich um keine umfassende Prüfung der Bank, sondern eine Stellungnahme im Auftrag der Bundesregierung im Zusammenhang mit der Bewilligung der EU für die staatliche Kapitalspritze an die Hypo gehandelt. Die Einschätzung der Lage einer Bank könne nur aufgrund der "vorliegenden Unterlagen" erfolgen: "Aber die konkrete Wirtschaftsprüfung können wir nicht leisten." Dass sich der Verlust der Hypo Alpe Adria nun als höher herausgestellt hat, als damals bekannt, sei "genau das Ergebnis der Untersuchung, die wir damals veranlasst haben".

Laut dem "profil"-Bericht operierte die Hypo Alpe Adria bereits unter dem langjährigen Vorstandschef Wolfgang Kulterer - er musste im September 2006 nach dem Skandal um die Swap-Verluste abdanken - mit behübschten Zahlen. Im Jänner 2007, also wenige Wochen nach dem Einstieg der Investorengruppe Berlin und wenige Monate vor dem Verkauf an die Bayern, seien interne Planrechnungen vorgelegen, die dem Geldhaus eine überaus prosperierende Zukunft verhießen, schreibt das Nachrichtenmagazin.

Demnach hätte die Bank 2009 einen Gewinn vor Steuern von 459 Mio. Euro machen sollen, 2010 gar 541 Mio. Euro, obwohl die Geschäfte am Balkan schon damals nicht kalkulierbare Risiken in sich geborgen hätten - unabhängig von der Finanz- und Wirtschaftskrise.

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