Berlakovich skeptisch zu UNO-Klimaabkommen

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Im Vorfeld der UNO-Klimakonferenz im Dezember zeigt sich Österreichs Umweltminister Berlakovich skeptisch, dass es zu einer Einigung kommt.

Aus seiner Sicht "liegen noch große Felsen auf dem Weg dorthin". Mehr Bewegung brauche es vor allem von den USA und China, die zuletzt zwar ein Engagement angekündigt hatten, bei der jüngsten Verhandlungsrunde in Bangkok aber keine wesentlichen Vorschläge gebracht hätten.

Außer Frage steht für Berlakovich, dass ein globales Klimaschutzabkommen nach Kyoto "erreicht werden soll und muss". "Wenn wir nichts tun und zu keiner globalen Übereinkunft kommen, werden wir ein Problem haben". Auch in Österreich mache sich der Klimawandel bereits bemerkbar. Zwar sei ein großes Hochwasser für sich genommen noch kein Beweis, aber die Häufung solcher Ereignisse würden auf eine Änderung der hiesigen Bedingungen hindeuten, ebenso wie die Abwanderung der Fichten in höhere Regionen wie die Änderung von bestimmten Getreidesorten.

In der jüngsten Gesprächsrunde auf UNO-Ebene in Bangkok zu dem für Kopenhagen angepeilten neuen Klimaabkommen für die Periode nach dem Kyoto-Protokoll, das 2012 ausläuft, sei ein nötiger Durchbruch "nicht erreicht worden", kritisierte Berlakovich. Die USA hätten sich zwar unter der Administration von Präsident Barack Obama zum Klimaschutz bekannt, würden derzeit aber unter innerstaatlichen Problemen leiden. Von den entwickelten Schwellenländern wie etwa China, Indien, Mexiko oder Brasilien seien ebenfalls Schritte notwendig, "aber von denen kommt gar nix", monierte der Umweltminister.

Noch ein weiter Weg

Der Weg zu einer Einigung ist tatsächlich noch ein weiter, illustrierte Berlakovich: Der Entwurf zu dem neuen Klimaabkommen sei etwa 650 Seiten stark, die mit "tausenden von Anmerkungen" versehen seien, die noch verhandelt werden müssen. Das Hauptproblem sei nach wie vor der Interessenkonflikt zwischen dem "reichen Norden", sprich: den Industrieländern, und dem "armen Süden".

Die Schwellenländer fordern ja unter anderem finanzielle Kompensationen von den Entwicklungsländern, wenn durch verpflichtende CO2-Einsparungen ihr Wirtschaftswachstum leidet. Längst hat etwa China die USA als weltweit größten Treibhausgasemittenten überholt, wobei der Pro-Kopf-Ausstoß deutlich geringer ist.

Vor der Klimakonferenz in Kopenhagen werden die EU-Vorschläge, wie etwa Finanzierung von Kompensationsmaßnahmen Thema beim Rat der Finanzminister sowie jenem der Umweltminister sein. Eine letzte Runde auf UNO-Ebene geht von 2.-6.11. in Barcelona über die Bühne.

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