Italienische Tankstellen-Ketten in der Kritik

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Die italienische Regierung wirft den in Italien tätigen Erdölgesellschaften Benzinpreis-Absprachen vor. "Wir haben den Verdacht, dass es Absprachen unter den Erdölgesellschaften gibt", sagte Industrieminister Claudio Scajola.

Die Regierung Berlusconi hat am Donnerstag (7. August) in Rom die Vertreter von Italiens größten Erdölunternehmen zu einem Gespräch einberufen, um das Problem der stark steigenden Benzinpreise zu diskutieren. Für Aufsehen sorgte diese Woche der Tankstellenbetreiber Shell, der die Benzinpreise um 3,5 Cents auf 1,35 Euro pro Liter angehoben hat. Viele andere Erdölgesellschaften folgten dem Beispiel.

Überdurchschnittliche Erhöhungen

Die Benzinpreise in Italien seien gegenüber dem EU-Durchschnitt überproportional gestiegen, protestierte der Konsumentenschutzverband Codacons. Seit Beginn dieses Jahres seien die Benzinpreise um 24 Prozent gestiegen, die Erdgaspreise um 12,7 Prozent. "Der Urlaub droht für die Italiener teuer zu werden", sagte Carlo Pileri, Sprecher des Konsumentenschutzverbands Adoc.

Vor allem in den August-Wochen, in denen Millionen von Urlaubern unterwegs seien, würden die Tankstellenbetreiber die Preise künstlich in die Höhe treiben, protestierte der Codacons-Verband. Sein Präsident Carlo Renzi forderte die Kartellbehörde auf, die Preise genau zu kontrollieren und Absprachen zwischen Erdölgesellschaften zu verhindern.

Industrieminister Scajola versuchte, die Manager der Erdölgesellschaften zu Preissenkungen zu bewegen. Vor allem in dieser schwierigen Wirtschaftsphase müssten die Benzinpreise unter Kontrolle gehalten werden. Die Benzinlieferanten verlangen von der Regierung eine Senkung der Benzinsteuer.

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