Merkel hält Atomausstieg erst nach 2020 möglich

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Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich offen dafür gezeigt, erst nach dem Jahr 2020 aus der Atomenergie auszusteigen.

Zugleich beteuerte sie im Gespräch mit dem Radiosender NDR-Info, dass Atomkraft nicht ihre "favorisierte Energiequelle" sei: "Wir sagen in unserem Programm ganz klar: Die Kernenergie ist eine Brückentechnologie."

Vorfälle wie beim Atomkraftwerk Krümmel, das wegen Sicherheitsmängel mehrfach abgeschaltet werden musste und derzeit vom Netz genommen ist, seien nicht entschuldbar, sagte die Kanzlerin. "Im internationalen Vergleich bleibt es dennoch dabei, dass unsere Kraftwerke sicher sind. Und deshalb glaube ich, wir können diese Brückentechnologie auch noch etwas länger als bis 2020 anwenden."

Atomenergie werde nicht mehr gebraucht werden, wenn Deutschland es geschafft habe "mit erneuerbaren Energien wirtschaftlich Energie zu erzeugen", erklärte die CDU-Chefin. Wichtig sei jedoch, dass die Endlagerfrage gelöst werde. Merkel hatte bereits vorige Woche angekündigt, sie wolle nach der Wahl den Erkundungsstopp im Salzstock im niedersächsischen Gorleben aufheben.

Im Jahr 2000 hatte die rot-grüne Vorgängerregierung unter Gerhard Schröder den Ausstieg aus der Kernkraft beschlossen. Demnach müssen die derzeit noch 17 deutschen Kernkraftwerke (einschließlich AKW Krümmel, Anm.) nach und nach bis 2021 vom Netz gehen. CDU und CSU würden die Atommeiler gerne länger betreiben. Da sie dies in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD 2005 aber nicht durchsetzen konnten, bleibt die von Rot-Grün geschaffene Rechtslage unverändert.

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