Der erste Tag der Airline lief alles andere als rund. Massive Verspätungen sorgten für Unmut unter den Passagieren.
Der erhoffte sensationelle Neustart für Laudamotion wurde für viele Passagiere leider zum Reinfall. Denn es kam teilweise zu massiven Verspätungen. Betroffen waren Flüge zwischen Palma und teilweise Düsseldorf, Basel, Stuttgart und Wien. Die Laudamotion-Kunden laufen Sturm. Mehrere meldeten sich bei oe24.at und ließen ihrer Wut freien Lauf. „Es war eine Katastrophe. Verspätungen, Stornos, keine Informationen. Dass man als Konsument so behandelt wird, ist gelinde gesagt eine Frechheit“, heißt es seitens Peter K.
Besonders kritisch war es für die Fluggäste des Airbus A320 OE-LOE. Die Maschine in Palma sollte eigentlich um 21.10 Uhr am Freitag in Richtung Wien abheben. Letztendlich starteten sie erst um 04:18 Uhr am Samstagmorgen. Auch auf den Flügen nach Chania und Pisa gab es solche Verspätungen.
Allerdings kamen auch Flieger pünktlich an ihrem Ziel an. Die Flieger von Palma nach Salzburg, Linz und Düsseldorf waren planmäßig wieder am Boden.
Gewitterfront & technische Probleme
Dennoch sind Kunden aufgebracht. Auf der Facebook-Seite der Start-up-Airline geht es rund. Der Geschäftsführer von Laudamotion reagierte prompt auf die Beschwerden. „Sie können versichert sein, dass wir erneut und unverzüglich alle unsere Stationen zwecks Verbesserung der Kommunikation an unsere Passagiere angewiesen haben. Zudem haben wir im Laufe des gestrigen Tages zusätzlich und auf Adhoc-Basis Getränke beladen lassen um diese unseren Gästen im Verspätungsfall kostenlos anzubieten“, meint er.
Gegenüber ÖSTERREICH bestätigte eine Sprecherin die Verspätungen und erklärte sie mit einer ungünstigen Kettenreaktion. Zum einen gab es Wetterprobleme, die den Flugbetrieb störten und hinzu kamen auch noch technische Probleme bei einem Flieger, die auch in den nachfolgenden Rotationen für Verspätungen sorgten.
Experte: Nicht Problem einer Airline, sondern häufig in Branche
Auch Luftfahrtexperte Kurt Hofmann bestätigt gegenüber ÖSTERREICH die extremen Wetterbedingungen. Der Flugbetrieb war europaweit aufgrund von Gewitterzellen gestört. Zudem erklärt er, dass solche Verspätungen bei fast allen, besonders Billig-Airlines, mittlerweile normal seien.
Zum einen sind viel mehr Airlines im Einsatz, die auch an den Flughäfen und im Bereich der Luftraumüberwachung Kapazitätsprobleme verursachen, so Hofmann. Außerdem sind die Flug-Crews bei Billig-Airlines sehr straff organisiert. Fehlende Stand-by-Crews sorgen bei Ausfällen für längere Wartezeiten, erklärt der Experte. Somit ist dies nicht das Problem einer Airline, sondern ein Branchenproblem.
Jungfernflug lief dennoch glatt
Dennoch fing der Tag für Laudamotion gut an. Mit an Bord beim Jungfernflug nach Mallorca ist oe24.T V-Reporter David Herrmann-Meng. Der erste wichtige Pluspunkt ist gleich geholt: "Der bis auf den letzten Platz besetzte Airbus A320 hebt pünktlich ab."
Taxi zum Airport doppelt so teuer wie 19,99-€-Flug
Kurz nach dem Start servieren die Stewardessen Getränke. Die gibt's gratis. Wer Hunger hat, kann ein Sandwich nehmen, das allerdings gegen Bares. Die Stimmung an Bord ist super, die Crew bestens gelaunt. "Und wir Passagiere sitzen echt bequem." Pünktlich auch die Landung um 7 Uhr in Palma de Mallorca. Dort steht ein Spritzwagen bereit, um die Jungfern-Maschine mit Wasser quasi zu taufen. Fazit: Ein Flug, wie er sein soll - und das für schlappe 19,99 Euro: "Das Taxi zum Flughafen zur frühen Morgenstunde war mit 38 Euro fast doppelt so teuer wie das Flugticket!"