Verstörende Szenen haltloser Konsumgier einen Tag vor dem zweiten Lockdown.
Abstand, Vorsicht, Rücksicht in Zeiten der Pandemie? Nicht, wenn es ums Shoppen geht. Da scheinen in Österreich alle Hemmungen zu fallen. Die verstörenden Bilder meterlanger Schlangen vor Geschäften in Einkaufsstraßen und Shoppingzentren, sie wiederholten sich gestern.
Polizeieinsatz
Vor dem Ikea Wien Nord bildeten sich schon frühmorgens Warteschlangen, die Dutzende Meter lang waren.
Der Chef der Wiener Bierpartei, Marco Pogo, berichtet auf Instagram, dass „laut Augenzeugenberichten die Polizei den Einlass regelt“. Kommentar Pogos dazu: „Entweder die Kollegen (Anm.: Polizisten) haben das mit den ‚schwedischen Gardinen‘ nicht verstanden, oder wir haben als Gesellschaft versagt.“
Schlangen
Wie schon am Samstag wurden auch wieder vor und in einem Humanic-Geschäft auf der Wiener Mariahilfer Straße die Corona-Maßnahmen (fast) vergessen. Tausende begehrten Einlass, um die Rabatte einzuheimsen.
Run auf Geschenke
Der Lockdown kurz vor Start des Weihnachtsgeschäfts lässt viele Kunden jetzt schon Geschenke shoppen, da die Geschäfte erst knapp zwei Wochen vor Weihnachten wieder öffnen. Laut einer neuen Studie von Offerista Group Austria wollen zwei Drittel im stationären Handel ihre Geschenke jetzt kaufen.
Verlust
Der Handel lockte am letzten Shopping-Tag vor dem Lockdown bereits mit Weihnachts-Rabatten. Denn der November wäre der zweitstärkste Einkaufsmonat, fast ein Drittel des Jahresumsatzes wird erwirtschaftet. Wie die Wirtschaftskammer errechnet, geht dem Handel im Lockdown bis 6. Dezember eine Milliarde Euro flöten.