AstraZeneca geht gestärkt in zweite Jahreshälfte

Teilen

Der britisch-schwedische Pharmariese AstraZeneca hat selbst in der Krise einen Gewinnsprung erwirtschaftet und geht zuversichtlich in die zweite Jahreshälfte. Das Unternehmen habe sich in der Rezession als widerstandsfähiger erwiesen als erwartet, sagte Konzernchef David Brennan. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nun mit einem deutlich höheren Gewinn.

Auch der europäische Branchenführer GlaxoSmithKline hatte sich zuletzt krisenresistent gezeigt und die Anleger mit guten Zahlen erfreut. Pharmaprimus Pfizer und die Darmstädter Merck kämpfen dagegen mit Gewinneinbrüchen. Langfristig sind die Aussichten für die Branche angesichts einer Welle auslaufender Patente für Schlüsselmedikamente eher gedämpft.

AstraZeneca profitierte im zweiten Quartal vor allem davon, dass es keine Generika-Konkurrenz für das Herzmittel Toprol XL und das Krebsmedikament Casodex gibt. Am besten abgeschnitten habe der Cholesterinsenker Crestor abgeschnitten, sagte Brennan. Das Magenmittel Nexium, das zunehmend unter Preisdruck gerät, hat sich dem Konzernchef zufolge als "belastbar" erwiesen.

Mehrere Zulassungen ante portas

Sorgen machte AstraZeneca in den vergangenen Jahren vor allem, dass es nur wenige neue Medikamente in der Pipeline hatte. Nun setzt AstraZeneca jedoch auf die Zulassung mehrerer Mittel in diesem Jahr. Eine der größten Hoffnungen des Konzerns ist das Diabetesmittel Onglyza. AstraZeneca und Partner Bristol-Myers Squibb rechneten noch am Donnerstag (30. Juli) mit grünem Licht der US-Behörden dafür. Große Erwartungen knüpft AstraZeneca zudem an ein neues Konkurrenzprodukt zum Blutverdünner Plavix von Sanofi-Aventis. Zu dem Mittel mit dem Namen Brilinta sollen Ende August weitere klinische Daten veröffentlicht werden.

Der Vorsteuergewinn stieg im Quartal um 14 Prozent auf 2,61 Mrd. Dollar, bei gleichbleibenden Erlösen von 7,96 Mrd. Dollar (5,66 Mrd. Euro). Der Kerngewinn je Aktie belief sich auf 1,64 Dollar, während Analysten hier im Schnitt lediglich mit 1,41 Dollar gerechnet hatten. Im Gesamtjahr will AstraZeneca nun ein Gewinn je Aktie zwischen 5,70 und 6,00 Dollar erzielen, nach bisher 5,15 bis 5,45 Dollar. Dies übertraf die Erwartungen vieler Analysten, wenngleich sie bereits mit einer Anhebung der Prognose gerechnet hatten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.