Diabetes Typ 2: Glykämische Kontrolle wichtig

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Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) sieht die Bedeutung der glykämischen Kontrolle bei Typ 2-Diabetikern, dem sogenannten "Altersdiabetes", durch internationale Studien belegt. Drei Untersuchungen zeigten demnach einen Zusammenhang zwischen der Blutzuckereinstellung und dem Auftreten von Spätschäden. "Zucker senken, er ist nicht sekundär", fasste ÖDG-Präsident Bernhard Ludvik im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag (25. Juni) in Wien zusammen.

So brachte die Senkung des Blutzuckers in der sogenannten UKPD-Studie, der größten diesbezüglichen Untersuchung, eine Verminderung mikrovaskulärer Spätschäden (Retinopathie, Nierenschäden etc.). In der Nachbeobachtungsphase wurde die Reduktion der koronaren Herzkrankheit und der Mortalität dokumentiert. Die Studien Accord, Vadt und Advance untersuchten vorausschauend den Effekt einer strikten Kontrolle des Blutzuckers auf die Entwicklung von makrovaskulären Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod. Nur die Accord-Studie zeigte eine Erhöhung der Sterblichkeit; sie wurde abgebrochen.

Dies erklärte man damit, dass die Studie den "höchsten Ausgangspunkt, den niedrigsten Zielwert, die komplexeste Therapie" sowie die "kränkesten Patienten" hatte. So bestand die "radikale" Therapie aus bis zu fünf blutzuckersenkenden Medikamenten gemeinsam mit Insulin. Die Notwendigkeit einer guten Blutzuckereinstellung bei gleichzeitiger Optimierung von Blutdruck und Lipiden sei somit belegt, so die Experten. Ludvik betonte aber die individuelle Betrachtung des HbA1c-Wertes (Messzahl für die mittelfristige Blutzuckereinstellung): Betroffene mit längerer Diabetes-Dauer seien nicht gleichzusetzen mit jenen mit kurzer Dauer. Bei neu entdeckten Diabetikern sollte der HbA1c-Wert demnach 6 bis 6,5 betragen, bei älteren Zuckerkranken bei um die 7. An den geltenden Leitlinien wollen die Experten nicht rütteln.

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