Worauf Sie achten sollten

So viel kostet der Schulbeginn

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Viele Eltern haben schon die Einkaufsliste für den Schulbeginn ihrer Kinder bekommen und müssen beim Kauf der verlangten Schulsachen tief in die Tasche greifen.  

 Der Schulstart stellt deshalb für viele Familien eine finanzielle Belastung dar. Ein Startpaket für den Schulanfang kostet bei Handelsketten wie Libro, Müller oder Pagro zwischen 100 und 300 Euro, kauft man nur Markenware, kann es auch mehr sein. Dazu kommt Zubehör wie Trinkflasche, Brotdose, Hausschuhe, Turnbeutel, Sportkleidung und Sportschuhe, was 45 bis 140 Euro kostet. Die Schultüte zum ersten Schultag kommt je nach Größe und Material auf 10 bis 50 Euro, die Befüllung auf 50 bis 200 Euro.

Was die Eltern belastet, freut die Wirtschaft, denn jedes Jahr werden laut Wirtschaftskammer zu Schulbeginn österreichweit etwa 300 Millionen Euro im Papierwarenhandel umgesetzt. Ein Top-Player im heimischen Handel hinsichtlich Schulsachen ist im Übrigen die Supermarktkette Interspar, die ein riesiges entsprechendes Sortiment anbietet.

Bei Schülern in höheren Schulstufen müssen Eltern laut Wirtschaftskammer zu Schulbeginn rund 80 Euro für die Schulausrüstung ausgeben. Dazu kommen noch je nach Schulstufe und -typ Extrakosten wie Abos für Zeitschriften, Literatur, Bastelbeiträge, Elternvereinsbeiträge, Ausflüge.

Kopiergeld kann bis zu 120 Euro pro Schuljahr ausmachen

Einen nicht geringen Aufwand stellt das Kopiergeld dar. Da viele Bücher nicht mehr ausgegeben, sondern nur noch kopiert oder ausgedruckt werden, müssen Eltern laut Verband der Elternvereine an öffentlichen Pf lichtschulen mit bis zu 120 Euro pro Schuljahr rechnen.

Bei einem Preisvergleich von Markenschulsachen stellte die Arbeiterkammer (AK) starke Schwankungen bei Schulartikeln und Schulstartpaketen fest und rät, vor dem Einkauf auf jeden Fall zu vergleichen.

"Ein Preisvergleich lohnt sich auf jeden Fall, denn bei unserer letzten Erhebung haben wir bei ein und demselben Produkt Preisdifferenzen bis zu 180 Prozent festgestellt", erklärt AK-Konsumentenschützerin Manuela Delapina.

Auf die Qualität der Produkte zu achten, zahlt sich aus

Außerdem könne es von Vorteil sein, auf die Qualität der Produkte zu achten. "Zum Beispiel können Billigfilzstifte viel schneller austrocknen als Markenprodukte, oder billige Tintenkiller löschen die Tinte womöglich nicht komplett. Auch bei Malfarben gibt es große Qualitätsunterschiede. Wenn die Farben einen zu hohen Wasseranteil haben, haben sie weniger Farbpigmente und ergeben dann oft ein unzureichendes Malergebnis. Durch den Kauf von länger haltbaren Produkten kann man möglicherweise im Endeffekt mehr Geld sparen, als öfter billige Produkte kaufen zu müssen, weil diese nicht so lange halten", so Delapina.

Knapp vor Schulbeginn haben viele Händler Sonderangebote

Der größte Preistreiber zu Schulbeginn sind Schultaschen. Je nach Qualität und Ausführung schlagen sie mit 50 bis 300 Euro zu Buche. Auch hier sollte man Preise vergleichen. Oft lohnt es sich, mit dem Schultaschenkauf zu warten, denn viele Händler bieten knapp vor Schulbeginn Aktionen und Preisnachlässe an. Die AK-Expertin rät, in jedem Fall einen Blick auf die Qualität der Schultasche zu werfen. "Beim Schultaschenkauf sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sie einen orthopädisch geformten Rückenteil hat, der sich an die Wirbelsäule anpasst und komplett gepolstert ist. Beim Bepacken sollte die Schultasche eine hohe Standsicherheit haben und nicht leicht umkippen. Das Material sollte reißfest und wasserundurchlässig sein und eine signalwirksame Farbe haben, damit das Kind im Straßenverkehr gut sichtbar ist", so Delapina. Gute Qualität zum Schnäppchenpreis kann man auch im Fachhandel finden, etwa mit Modellen aus dem Vorjahr.

Für einkommensschwache Haushalte gibt es Unterstützung

Familien, die durch die Kosten des Schulbeginns zu sehr belastet werden, haben die Möglichkeit, finanzielle Hilfe zu bekommen. "Neben dem Schulgeld von 100 Euro im Rahmen der Familienbeihilfe (pro Kind von 6 bis 15 Jahren) gibt es für Schülerinnen und Schüler, die in Haushalten mit Bezug von Mindestsicherung leben, einige Unterstützungen. Zum einen haben sie Anspruch auf ein Gratis-Schulstartpaket -unabhängig von Alter oder Schultyp. Das Antragsformular für dieses Startpaket schickt die jeweilige Landesregierung den betroffenen Eltern automatisch zu, und man kann dann von neun verschiedenen Startpaketen im Wert von ca. 100 Euro eines auswählen", erklärt Delapina. Und weiter: "Zum anderen gibt es auch eine Schulstartaktion von Volkshilfe und Libro in Form von Gutscheinen. Oder man kauft Schulartikel in den Carla-Läden der Caritas Wien günstiger ein."

Bei Schulskikursen und Schulwochen (wie der Wien-Aktion) sowie für Sprach-oder Projektwochen übernimmt bei einkommensschwachen Haushalten der Elternverein der Schule einen Teil der Kosten, bei Härtefällen wird oft der ganze Betrag übernommen.

Wie viel Sie für welche Bereiche ausgeben müssen

  • Startpaket für den Schulanfang: 100-300 Euro.
  • Schultasche: 50-300 Euro. Zubehör: Für Trinkflasche, Brotdose, Hausschuhe, Sportkleidung etc. sind es 45 bis 140 Euro.
  • Schultüte mit (individueller) Befüllung: 60-250 Euro.
  • Zusatzkosten: Beiträge für Kopien, Bastelunterricht, Elternverein, Ausflüge, u. Ä.: 100-200 Euro.
  • Preisdifferenzen bis 180 % bei ein und demselben Produkt. Manuela Delapina, AK Konsumentenschutz  
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