Lufthansa bietet EU fünf Wien-Slots an

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Die Deutsche Lufthansa AG bietet der EU-Kommission die Aufgabe von Start- und Landeberechtigungen (Slots) für fünf von Wien ausgehende Flugstrecken an. Damit will die Frankfurter Fluglinie grünes Licht für die Übernahme der Austrian Airlines AG (AUA) erhalten. Dies geht aus einem Dokument hervor, in das Dow Jones Newswires Einblick hatte. Die Lufthansa wollte keinen Kommentar abgeben, so Dow Jones. Da Niki Laudas Airline Niki bereits drei Slots hat, bekommt er einen vierten dazu, der fünfte geht wahrscheinlich an die slowenische Adria Airways, berichtet wiederum "Der Standard".

Dem Dokument zufolge ist Lufthansa laut Dox Jones bereit, auf Slots bei den Verbindungen von Wien nach Stuttgart, Köln, Frankfurt, München und Brüssel zu verzichten. Auf den ersten beiden Strecken sei die Fluglinie bereit, auf jeweils bis zu drei Flüge pro Tag zu verzichten. Auf den Routen Wien-Frankfurt schlage Lufthansa vor, bis zu fünf Flüge täglich aufzugeben. Auf den Strecken Wien-München und Wien-Brüssel sei die Fluggesellschaft zum Verzicht auf vier Flüge täglich bereit.

Die Slots sollen dem Dokument zufolge jedem Wettbewerber kostenlos angeboten werden. Der Fluglinie, die die Slots übernehme, habe Lufthansa zudem die Teilnahme an ihrem Vielfliegerprogramm angeboten.

Entgegen anderslautenden Berichten muss die AUA im Zuge der EU-Freigabe ihren 22,5-prozentigen Anteil der Ukraine International Airline (UIA) nicht verkaufen, erfuhr der "Standard". Die AUA hält die Beteiligung seit 1996, Mehrheitseigner ist die staatliche ukrainische Vermögensverwaltung. Niki Lauda wird auch bei der Slotgesellschaft SCA zum Zug kommen. Die AUA wird ihren Anteil von 54 Prozent auf rund 25 Prozent reduzieren. Die Flughäfen Wien (40 Prozent) und die Bundesländer-Flughäfen Innsbruck, Graz, Klagenfurt, Linz und Salzburg (halten in Summe fünf Prozent) werden ihr Vorkaufsrecht auf die Anteile ausüben, heißt es.

Teil der Anteile an Lauda

Anschließend soll ein Teil der Anteile an Lauda gehen. Ein Prozent an der SCA hält auch die Air Alps. Wie die Regelung im Detail ausschauen wird, hängt von der endgültigen Stellungnahme der EU ab.

Infolge des Skylink-Skandals am Wiener Flughafen brodelt wenige Wochen vor der außerordentlichen Hauptversammlung die Gerüchteküche wieder ganz ordentlich. So gibt es von VP-Seite die Idee, wieder zum alten Syndikatsvertrag aus den 90er-Jahren zurückzukehren. Bis 1999 (als Herbert Kaufmann und Gerhard Schmid, beide SPÖ, kamen) gab es nur zwei Vorstandsmitglieder, heißt es in dem "Standard-Bericht".

Der seit 1999 geltende Syndikatsvertrag sieht vor, dass die Länder Wien und Niederösterreich je ein Vorstandsmitglied nominieren können, über das dritte entscheidet der Aufsichtsrat. Wien nominierte zuletzt Schmid, Niederösterreich Gabmann. Kaufmann (Ex-SP-Parlamentarier und Chef der AK-Niederösterreich) sitzt somit auf einem "neutralen" Ticket.

Wunsch der ÖVP soll sein, Gabmann zur Nummer eins und Schmid zur Nummer zwei zu machen. Gleichzeitig soll die SPÖ den Aufsichtsratsvorsitz bekommen. In SP-Kreisen spricht man von einem "alten Gerücht", schreibt die Zeitung. Käme es dazu, läge tatsächlich eine Beherrschung der Flughafen-Gesellschaft durch die beiden Länder vor. Die wird aber seitens deren Landeshauptleute vehement bestritten.

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