OMV könnte Petrom-Beteiligung erhöhen

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Die OMV würde sich an einer Kapitalerhöhung ihrer Rumänien-Tochter Petrom beteiligen, "mit 51 % oder mehr", sagte OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer. Petrom-Chefin Mariana Gheorghe wirbt derzeit beim anderen Kernaktionär, der rumänischen Regierung, um deren Zustimmung zu einer Kapitalerhöhung. "Wir sind dafür", sagte Ruttenstorfer.

Die OMV hält seit dem Einstieg im Jahr 2004 die Mehrheit von 51 % an Petrom. 20,6 % gehören dem rumänischen Staat, 20,1 % dem rumänischen Proprietatea Fonds und 2 % der EBRD.

"Die Petrom trägt ein Drittel unseres Ergebnisses bei", unterstreicht Ruttenstorfer die Bedeutung der Rumänien-Tochter. Für notwendige Investitionen brauche die Petrom mehr Geld - für die OMV wäre ein Mitziehen bei einer möglichen Kapitalerhöhung im kommenden Jahr finanziell kein Problem, so der OMV-Chef.

Türkei als Markt immer wichtiger

Nach der Türkei, die man vor 3 Jahren als dritten Markt - nach Mittel- und Südosteuropa - definiert habe, will die OMV geografisch vorerst nicht mehr wachsen. "Ich kann Ihnen versichern, wir werden auch in den nächsten 5 Jahren nicht darüber hinaus gehen", so OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer. "Um die Türkei liegen die großen Öl- und Gasvorräte" - im Irak, der Kaspischen See, in Kasachstan, Aserbaidschan und Turkmenistan, erklärt Ruttenstorfer.

Derzeit sei man dabei, in Samsun am Schwarzen Meer ein 850-MW-Kraftwerk zu bauen. Die Planierungsarbeiten hätten bereits begonnen, der Spatenstich werde vermutlich im Jänner 2010 erfolgen.

An seinem Ziel, beim türkischen Tankstellen-Betreiber Petrol Ofisi - die OMV hält dort 42 % - die Mehrheit zu übernehmen, hält Ruttenstorfer fest. "Wir wünschen uns bei Petrol Ofisi noch mehr Einfluss, und irgendwann werden wir ihn auch bekommen." Eine Schätzung, wann das sein könnte, traut sich der OMV-Chef nicht zu. "Ich gebe keine Forecasts über politische Situationen in der Türkei, das geht über meinen Horizont." Eilig habe man es aber nicht: "Wir haben Joint Control und ein Vorkaufsrecht, wir sind nicht unter Druck. Einem Zug, wo ich drinsitze, renne ich nicht nach."

Akquisitionen plant die OMV derzeit nicht. Denkbar sei lediglich ein Zukauf bei der Petrol Ofisi und im Upstream-Bereich, wobei letzteres aber nicht in Mitteleuropa sein werde, sondern außerhalb. Man werde aber auch 2010 über 2 Mrd. Euro investieren, davon den Großteil im E&P-Bereich. Exploration und Produktion sei bei weitem der wichtigste Geschäftsbereich der OMV und generiere etwa 80 % des Cash-Flows und des Gewinns. Der zweite Investitionsschwerpunkt sollen Kraftwerke - in Rumänien und der Türkei - sein.

Die Entscheidung über ein 850-MW-Gaskraftwerk nahe Burghausen am Inn in Bayern soll fallen, "sobald eine Entscheidung über die obertägige Stromleitung da ist, und das kann dauern, wie man aus österreichischer Erfahrung weiß". Beim Thema Iran herrscht laut Ruttenstorfer derzeit "Funkstille", es seien keine weiteren Schritte geplant.

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