OMV muss Sonderaufwand verkraften

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Der OMV-Konzern ist im 4. Quartal durch einen Sonderaufwand von 120 Mio. Euro für Personalrestrukturierungskosten sowie Raffinerie-Abschreibungen bei der Rumänien-Tochter Petrom und Steuerrückstellungen in Höhe von 55 Mio. Euro für Petrom belastet worden. Dies geht aus dem Quartalszwischenbericht des Öl- und Gaskonzerns hervor.

Die Gesamtproduktion des Konzerns lag im 4. Quartal bei 327.000 boe pro Tag, spürbar mehr als im Vorquartal (317.000 boe/d) und ein Jahr davor (318.000 boe/d).

Zu den 55 Mio. Rückstellungen mit Auswirkungen auf EBIT, Finanzergebnis und Steueraufwand stellt die OMV fest, das Petrom im 4. Quartal "Gegenstand einer Steuerdurchsicht für die Jahre 2004 bis 2008" gewesen ist. "In Erwartung des Ausgangs dieses Verfahrens" habe man die Rückstellungen verbucht. In Verbindung mit einem proportional größeren Ergebnisbeitrag von höher versteuerten E&P-Ländern werde dies "zu einer signifikant höheren Steuerquote als üblich führen".

Die Produktionssteigerung im 4. Quartal resultierte vor allem auf Grund des Abschlusses der geplanten Wartungsarbeiten der Sauergas-Anlage Aderklaa in NÖ sowie höheren Produktionsmengen in Libyen. Bei Petrom wirkte sich die weitere Inbetriebnahme des Ölfeldes Komsomolskoe (Kasachstan) positiv auf die Produktion aus. Petrom produzierte im Schnitt 187.000 boe/d nach 185.000 boe/d im Vorquartal und 192.000 boe/d im Schlussquartal 2008.

Verkaufsmargen weiterhin im Keller

In Refining und Marketing (R&M) waren die Mitteldestillat-Spreads im 4. Quartal weiter auf sehr niedrigem Niveau. Die OMV-Referenzmarge sank gegenüber dem Vorquartal von 1,3 auf 0,79 Dollar je bbl, wegen niedrigerer Benzin-Spreads sowie einem weiteren Anstieg der Rohölpreise, der die Kosten des Eigenenergieverbrauchs vor allem bei Petrom erhöhte.
Ende 2008 lag die Referenz-Raffineriemarge noch bei 7,25 Dollar/bbl, ab dem 2. Quartal dann unter 2 Dollar. Die Raffinerie-Verkaufsmenge sank im Quartalsabstand von 5,55 auf 5,30 Mio. t, vor allem weil die Raffinerie Arpechim in Rumänien in Folge eines ungünstigen Marktumfeldes im November außer Betrieb war. Im Marketing sanken sowohl die Verkaufsmengen als auch die Margen im Tankstellen und Commercial-Geschäft.

Bei Gas & Power stiegen die Verkaufsmengen in Supply, Marketing und Trading im Jahresabstand um 9 % von 3,94 auf 4,3 Mrd. m3, während die Margen leicht fielen. EconGas verkaufte um 13 % mehr als ein Jahr davor, als Gründe werden die niedrigeren Temperaturen und höhere Mengen im Ausland genannt.

Das im 2. Quartal abgeschlossene Rohöl-Hedging für 2010 für eine Menge von 63.000 bbl/d mit einem Floor von 54 Dollar/bbl bzw. einem Cap von 75 Dollar/bbl hat das EBIT im 4. Quartal mit -11 Mio. Euro belastet. Die für 2009-Aktivitäten in 2008 abgeschlossenen Hedges trugen mit EUR 33 Mio. positiv zum E&P-EBIT im 4. Quartal bei.

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