Opel macht seit 2003 nur Verluste

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Der angeschlagene Autobauer Opel hat in den Jahren 2003 bis 2007 nur Verluste gemacht. Sie summierten sich in dieser zeit auf 1,861 Mrd. Euro, schreibt die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf eine Antwort der deutschen Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag

In den vergangenen zehn Jahren habe Opel demnach einzig 2001 und 2002 einen Gewinn von 386 Mio. bzw. 1,56 Mrd. Euro einfahren können, 1999 und 2000 habe das Unternehmen ebenfalls rote Zahlen geschrieben. Für 2008 lägen noch keine Angaben vor. Die Regierung berufe sich bei den Zahlen auf die Jahresabschlüsse der Adam Opel GmbH.

Bieterwettkampf in der Schlussrunde

Der Bieterwettkampf um den angeschlagenen Autobauer geht unterdessen in die Schlussrunde: Bis zum (heutigen) Montag will der Mutterkonzern GM alle Übernahmeangebote für den Autobauer vorliegen haben und dann rasch den neuen Mehrheitseigentümer auswählen. GM-Favoriten sind der kanadisch-österreichische Zulieferkonzern Magna und der belgische Finanzinvestor RHJI. Doch auch der chinesische Autohersteller BAIC wolle "aller Wahrscheinlichkeit nach" ein Angebot vorlegen. Nach der Rettungsaktion für Opel Ende Mai mit 1,5 Mrd. Euro an Staatskrediten haben Bund und Länder ein Mitspracherecht bei der Entscheidung.

Der Niedergang Opels lässt sich auch in den Zulassungszahlen ablesen: In Deutschland ging der Marktanteil von Opel nach Regierungsangaben von 1999 bis 2008 von 13,7 auf 8,4 Prozent zurück. Wegen der Abwrackprämie stieg der Anteil im ersten Halbjahr 2009 auf 9,1 Prozent. In Europa sank der Marktanteil im selben Zeitraum von 10,9 Prozent auf 7,9 Prozent.

Binnen weniger Jahre Absatz halbiert

Die Verkaufszahlen halbierten sich: Verkaufte Opel 1999 in Deutschland noch rund 522.000 Autos, waren es 2008 nur noch 258.000. Im ersten Halbjahr dieses Jahres setzte Opel rund 187.000 Fahrzeuge ab, 51.652 wurden davon bisher nach Angaben der Regierung mit der Abwrackprämie gefördert, schreibt die Zeitung.

Angesichts der Zahlen forderte der FDP-Wirtschaftspolitiker Rainer Brüderle in der "Financial Times Deutschland", der Autobauer dürfe "nicht dauerhaft am Staatstropf" hängen. "Opel braucht so schnell wie möglich eine Strategie, die ohne staatliche Subventionen auskommt."

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