Nur wenig Bewegung gab es im ersten Halbjahr am österreichischen Radiomarkt.
Und er bewegt sich doch - wenn auch im Zeitlupentempo: Der österreichische Radiomarkt. Im ersten Halbjahr 2013 gab es wie üblich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012 keine großen Sprünge zu vermelden. Die ORF-Radios blieben mit einem Marktanteil von 74 Prozent stabil dominant, bei der Tagesreichweite mussten sie von 68,8 auf 68 Prozent geringe Einbußen hinnehmen, die Privatsender kletterten beim Marktanteil von 23 auf 24 Prozent, bei der Tagesreichweite von 27,8 auf 28,5 Prozent. Zu verdanken war dieses Wachstum vor allem dem bundesweiten Sender Kronehit, der in fast allen Bundesländern zulegen konnte.
Deutlicher zeichnet sich die Verschiebung der Hörer-Gunst vom ORF hin zu den Privatsendern im längeren Zeitraum ab. Vor zehn Jahren hatte die ORF-Radioflotte noch einen Marktanteil von 83 und eine Tagesreichweite von 75,3 Prozent, während die Privatsender lediglich bei 15 Prozent Marktanteil und 21,5 Prozent Tagesreichweite kamen. Im Zehn-Jahres-Vergleich musste der ORF demnach Marktanteilseinbußen von neun Prozentpunkten hinnehmen, während die Privatsender um jene neun Prozentpunkte zulegten.
Zurück zum Jahresvergleich: Die geringen Einbußen des ORF gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 gingen auf das Konto des unangefochtenen Marktführers Ö3, der bei der Tagesreichweite von 37,2 auf 36,7 Prozent zurückging. Beim Marktanteil musste Ö3 einen Prozentpunkt (von 32 auf 31) abgeben. Zugute kam das Kronehit, das bei der Reichweite von 11,2 auf 12,1 Prozent kletterte und beim Marktanteil von 7 auf 8 Prozent kam. Ö1 konnte seinen Marktanteil von sechs Prozent stabil halten (Tagesreichweite 8,9) und FM4 war mit zwei Prozent Marktanteil ebenfalls stabil.
Ein Blick in den heiß umkämpften Wiener Radiomarkt zeigt einen Hörer-Zuwachs für den Klassik- und Info-Sender Ö1, dessen Marktanteil in der Bundeshauptstadt von neun auf zehn Prozent stieg, auch FM4 konnte Marktanteil gewinnen (von zwei auf drei Prozent). Ebenfalls ein Plus verzeichneten Kronehit (von sieben auf neun Prozent), Antenne Wien (von zwei auf drei Prozent) und 98,3 Superfly (von einem auf zwei Prozent). Einbußen gab es für Ö3, Radio Wien, Radio Niederösterreich und 88,6.
Sowohl ORF als auch Privatsender quittierten den Radiotest, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, mit Wohlwollen. Der ORF betonte in einer Aussendung, dass der Marktanteil seiner Flotte bei 74 Prozent liege und damit mehr als drei Mal so hoch sei, wie jener aller kommerzieller Mitbewerber zusammen. Nach wie vor würden mehr als 5,1 Millionen Hörer täglich einen ORF-Sender einschalten, was Radiodirektor Karl Amon auf die "Verlässlichkeit, die hohe Qualität und die Innovationskraft" der Radiomacher zurückführt.
Die Privatsender freuten sich in einer Aussendung ihrerseits, dass sie im Kombipaket in Wien mit Marktführer Ö3 auf Augenhöhe sind - die Privatsender verzeichneten hier wie auch Ö3 einen Marktanteil von 30 Prozent. Täglich würden mehr als 2,1 Millionen Hörer einen Privatsender einschalten. Punkto Reichweitensteigerungen wurden vor allem Kronehit, Life Radio Oberösterreich, Life Radio Tirol und Antenne Vorarlberg hervorgehoben.
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