Ottakringer und Vöslauer fusionieren

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Bei Ottakringer wird kräftig umstrukturiert. Sobald im September die letzten Beschlüsse da sind - für den 21.9. wurde eine ao. Hauptversammlung einberufen -, ist Ottakringer nicht mehr nur mit Bier an der Börse, sondern auch mit Mineralwasser ("Vöslauer"). Der Name des neuen Börsekonzerns steht schon fest: "Ottakringer Getränke AG".

Dazu erweitert der Familienkonzern seine börsenotierte Holding: Die Mineralwasserfirma Vöslauer kommt unter das Dach der neuen Börseholding, in die auch die bisher getrennt geführten Brautöchter im Ausland integriert werden.

Börsegeld auch für Wasser-Käufe

Damit können auch geplante Zukäufe in der Wasserbranche, in der Folge auch Akquisitionen in verwandten Sparten (z.B. Limos, Fruchtsäfte, Energy Drinks, Vertriebfirmen) mit Börsegeld finanziert werden. Verhandelt wird gegenwärtig nicht, es sei aber einiges am Markt, sagt Ottakringer-Chef Sigi Menz. Stoßrichtung ist vor allem das Ausland.

Das neue börsenotierte Konzerndach wird rückwirkend per 1. Jänner etabliert. Konzernchef ist der bisherige Ottakringer-Vorstandsvorsitzende Sigi Menz. Operativ geführt wird die Ottakringer Brauerei von Christiane Wenckheim. Alfred Hudler führt die Vöslauer-Geschäfte.

Streubesitz nach Einbringungen vorerst auf 12 Prozent halbiert

Der Börsewert der Ottakringer Brauerei liegt derzeit bei rund 100 Mio. Euro. Die innere Bewertung für die Verschmelzungen ist vor der Fertigstellung, wird in den nächsten Tagen bekannt gegeben. Wichtig für die Anleger: Aus dem Faktum, dass der Streubesitz durch den Zuwachs der Börsefirma ums Wassergeschäft und die bisher ebenfalls getrennt geführten Auslandsbrauereien (Pecs, Innstadt) von rund 24 auf vorerst geschätzte 12 Prozent sinkt, lässt in etwa eine Verdopplung der zugrundeliegenden Werte errechnen.

Hauptaktionäre bleiben mit voraussichtlich 88 Prozent (vorher 76 Prozent) die "Bierbarone" rund um die Familien Wenckheim und Menz. Wird durch Zukäufe der Streubesitz wieder größer, bleibt es aber beim Postulat, dass die Mehrheit von den Bierbrauerfamilien nicht aus der Hand gegeben wird.

Ottakringer und Vöslauer waren bisher durch eine übergeordnete Familienholding verwandt, nun sind sie im Konzern zusammengeführt. Sobald Zukäufe auftauchen, stehen Kapitalerhöhungen an. Heuer jedenfalls nicht mehr.

Der neue Konzern hat rund 200 Mio. Euro Umsatz. Die Ottakringer Brauerei setzte zuletzt 83 Mio. Euro im Jahr um, die bayerische Innstadt Brauerei rund 10 Mio. Euro, und die ungarische Brauerei Pecs 28 Mio. Euro. Vöslauer kam auf 77 Mio. Euro Umsatz. Die künftige "Vertriebsschwester" Vöslauer Getränkevertrieb hat neben den Marken Ottakringer und Vöslauer auch Drittmarken (Almdudler, Pepsi und Rauch) im Programm, dort ist auch die Logistik gebündelt.

Im neuen Konzern sieht man mehr Phantasie für die Anleger, auch was die Dividenden betrifft. Nicht zuletzt hofft man auch auf einen Aufstieg in höhere Handelssegmente.

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