Eine sich abzeichnende Machtübernahme durch Hedgefonds hat die Anleger zum Verkauf ihrer Pfleiderer-Aktien bewogen. Die Titel des schwer angeschlagenen Holzverarbeiters brachen am Montag um 30 Prozent auf 1,14 Euro ein. Reuters-Informationen zufolge sollen die Hedgefonds künftig rund 60 Prozent an Pfleiderer halten.
An der Börse setzt sich die Gewissheit durch, dass die Aktionäre bei der Sanierung den Kürzeren ziehen werden. Verhandlungskreisen zufolge werden die Gläubiger über einen geplanten Kapitalschnitt die Mehrheit übernehmen, den jetzigen Eigentümern bleibt dann nur noch eine kleine Minderheitsbeteiligung.
Pfleiderer ist der größte Sanierungsfall in Deutschland seit Arcandor. Die Verschuldung sei so massiv, dass ein radikaler Kapitalschnitt nötig sei, urteilte Equinet-Analyst Ingbert Faust. Die Experten der DZ Bank halten es angesichts der bevorstehenden Maßnahmen nun für wahrscheinlich, dass der Konzern überleben werde, die bisherigen Eigner verlören allerdings ihren Einfluss.