Im Eröffnungshandel

Börse Frankfurt kaum bewegt

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Die Frankfurter Aktienbörse ist kaum verändert in die neue Woche gestartet.

Der DAX gewann bis 9.35 Uhr leicht um 6,79 Einheiten oder 0,09 Prozent auf 7.186,60 Zähler. Stützend wirkte laut Händlern, dass eine ganze Reihe an Übernahmegeschichten im Markt sei. Das schaffe jede Menge Fantasie, hieß es. Auf der anderen Seite dürfte es nach dem Kursplus der vergangenen Woche auch zu leichten Gewinnmitnahmen kommen.

Titel der Deutschen Börse schwach
Die Titel der Deutschen Börse verbilligten sich um 0,72 Prozent auf 52,43 Euro und zählten damit zu den schwächsten DAX-Werten. Mehrere Analysten hatten sich nach dem angekündigten gemeinsamen Konkurrenzangebot der Nasdaq OMX und des Rohstoffbörsenspezialisten ICE für die NYSE Euronext negativ geäußert. Das Risiko, dass die Deutsche Börse nun mit Blick auf eine NYSE-Übernahme Zugeständnisse machen könnte, dürfte eine allzu positive Kursentwicklung der Papiere verhindern, schrieb ein Experte. Er senkte sein Votum von "Buy" auf "Hold" und reduzierte das Kursziel von 65,00 auf 60,00 Euro. Auch die Commerzbank und die UBS hatten ihre Kursziel nach unten geschraubt.

Fresenius Medical Care im Plus
Bester DAX-Wert waren Fresenius Medical Care mit einem Plus von 1,87 Prozent auf 49,125 Euro. Händler verwiesen auf Berichte, wonach die staatliche US-Krankenversicherung Medicare im Dialyse-Geschäft keine Kürzungen plane. Zudem betreibt der zum Medizinkonzern Fresenius gehörende Dialysespezialist erstmals Kliniken in der Golf-Region.

Übernahmegerüchte sorgen für deutliche Kursbewegungen
Für deutliche Kursbewegungen sorgten vor allem im MDAX Gerüchte rund um Übernahmen. So kletterten Lanxess um 3,36 Prozent auf 56,550 Euro. Händler verwiesen auf einen Bericht des Anlegermagazins "Platow Brief", wonach Lanxess für mehrere Unternehmen ein attraktives Übernahmeziel sei. In Frage kämen demnach unter anderem der niederländische Chemiekonzern DSM und der Essener Chemiekonzern Evonik, der Mitte kommenden Jahres an die Börse gehen will. Ein weiterer Impulsgeber sei der Kauf von Rhodia durch Solvay, sagte ein Börsianer.

Tognum-Übernahme könnte für Daimler empfindlich teurer werden
Die Übernahme des Motorenherstellers Tognum könnte einem Pressebericht zufolge deutlich teurer als erwartet für Daimler und Rolls-Royce werden. Der Tognum-Großaktionär ING protestiere vehement gegen den in Aussicht gestellten Angebotspreis von 24 Euro je Aktie, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Einem Börsianer zufolge wird bereits auf eine Angebotserhöhung spekuliert. Die Tognum-Aktien gewannen 1,87 Prozent auf 25,875 Euro.

Vossloh profitiert von Übernahmespekulationen
Von Übernahmespekulationen konnten auch die Titel von Vossloh profitieren. Sie kletterten um 3,09 Prozent auf 99,34 Euro. Heinz Herrmann Thiele, Eigentümer und Ex-Chef des Technologiekonzerns Knorr-Bremse, hält mittlerweile fast zehn Prozent an dem Bahnzulieferer, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise berichtet. Der Milliardär könnte noch mehr Anteile kaufen, habe es weiter geheißen. Dies heize die Gerüchte an, sagte ein Börsianer.

Quiagen nach Übernahmeangebot für Cellestis stärker
Im TecDAX machten Qiagen 0,42 Prozent auf 14,370 Euro gut. Das Biotechnologie-Unternehmen will das australische Diagnostikunternehmen Cellestis für rund 355 Millionen US-Dollar (rund 250 Mio. Euro) in bar übernehmen. Mit der Übernahme würde sich Qiagen nach eigener Aussage den exklusiven Zugang zu Technologien für frühe Krankheitsdiagnostik sichern. Ein Händler lobte die Finanzierung aus bereits vorhandenen Mitteln. Damit sei keine Kapitalmaßnahme nötig.

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