Die Zahl der Transaktionen erhöhte sich von 94 auf 103 Millionen Euro.
Die Österreicher bezahlen immer öfter mit Plastikgeld. Der Umsatz des Kreditkartenanbieters card complete Service Bank AG (vormals Visa Austria) hat 2012 gegenüber dem Jahr davor um 9 Prozent auf 9,8 Mrd. Euro zugelegt. 2011 waren die Umsätze bereits von 8,5 auf 9 Mrd. Euro geklettert. Auch die Anzahl der Kartenzahlungen habe sich heuer von 94 Mio. auf 103 Millionen erhöht, sagten die Unternehmensvorstände am Dienstag vor Journalisten. Der durchschnittliche Umsatz pro Transaktion blieb allerdings mit einem Plus von nur rund 1 Prozent auf 108 Euro weitgehend stabil.
Derzeit hat card complete einen Bestand von 1,2 Millionen Kreditkarten mit 40 verschiedenen Kartentypen im Umlauf, die bei rund 100.000 Akzeptanzstellen gelten.
Kontaktloses Bezahlen
Für Zahlungsbeträge bis 25 Euro rüstet card complete jetzt sukzessive auf kontaktloses Bezahlen an der Kasse um. Mit der sogenannten NFC-Technologie (Near Field Communication) muss die Karte nur noch kurz an das Zahlungsterminal gehalten werden. Weder eine Unterschrift noch die Eingabe eines PIN-Codes ist nötig.
"Wir sind dabei, die zweite Lebensmittelhandelskette mit Endgeräten für die NFC-Technolologie auszustatten", berichtete card-complete-Vorstandschef Heimo Hackel. Beim Lebensmittelhändler MPreis seien seit diesem Herbst bereits 100 von insgesamt 450 Endgeräten umgestellt worden; jetzt kommt auch Spar dran.
"Wir werden den Kartenbestand so rasch als möglich auf diese neue Technologie umstellen", kündigte Vorstandsmitglied Harald Triplat an. Das werde bis etwa Mitte 2014 dauern.
Um NFC-fähig zu werden, müsse nun jeder Kartentyp neu zertifiziert werden, was jeweils mehrere Monate dauere. Aktuell hat der Zahlungsverkehrsanbieter erst 60.000 Karten für contactless payment auf dem Markt.
Das Wachstumspotenzial für Kreditkartenzahlungen ist weiterhin groß: "Wir liegen in Österreich insgesamt noch bei einem sehr hohen Bargeld-Anteil und wollen den Einsatz von Karten weiter deutlich erhöhen", so Hackel. Derzeit werde eine Karte durchschnittlich 37 bis 38 Mal pro Jahr benützt - 2008 waren es erst 30 Mal. Doch der Europa-Schnitt liege bei 55 bis 60 Mal.
Online-Trend
Der Trend zur Verlagerung in Richtung Online habe sich heuer verstärkt. Der Online-Anteil bei den Transaktionen mit Karten belaufe sich auf etwa 20 Prozent, der Rest entfällt auf Zahlungen an einem Terminal. "Im aktuellen Weihnachtsgeschäft liegt der Anteil des Online-Kartengeschäfts bei knapp 30 Prozent", so der Vorstandschef.
card complete sei um "die aktuell höchstmögliche Sicherheit" bei Kartenzahlungen im Online-Bereich bemüht. "Im Internet kann man sehr schnell in unsichere Situationen kommen", räumte Hackel ein. Jeder Nutzer sollte stets aktualisierte Virenscanner verwenden und nur dort kaufen, wo er weiß, dass ein seriöser Händler dahintersteht, so seine "rudimentären Ratschläge".