Polen: Historischer Quartals-Handelsüberschuss

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Polen hat im zweiten Quartal 2013 zum ersten Mal seit der demokratischen Transformation über drei Monate hinweg einen Handelsbilanzüberschuss erzielt. Das ergibt sich aus Zahlen der Nationalbank NBP. Das Plus beträgt der vorläufigen Schätzung zufolge 1,2 Mrd. Euro.

Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres erwirtschaftete Polen nach Angaben des Amtes für Statistik GUS ein Defizit in der Handelsbilanz von 2,7 Mrd. Euro. Besonders positiv fielen die Zahlen vom Juni aus. Allein in diesem Monat lag das Plus beim Austausch von Waren und Dienstleistungen bei 500 Mio. Euro. Der Export stieg um 7 Prozent gegenüber dem gleichen Monat im Vorjahr, der Import sank um 0,7 Prozent. Die Zahlungsbilanz fiel mit einem Überschuss von 574 Mio. Euro - im gesamten zweiten Quartal geschätzte 1,5 Mrd. Euro - noch besser aus. Dies liegt an den Fördermitteln der Europäischen Union und den Mitteln, die im Ausland lebende Polen in die Heimat transferieren.

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"Das bestätigt unser Szenario, wonach sich die Wirtschaft langsam erholt", kommentierte Piotr Bielski, Ökonom der Bank BZ WBK, gegenüber der Zeitung "Rzeczpospolita" die Zahlen. Nach Ansicht von Piotr Kalisz von der Citi Bank Handlowy sei dafür neben der wirtschaftlichen Belebung in Deutschland auch der gegenwärtig schwache Zloty verantwortlich, der den Export beflügele. Die positive Handelsbilanz ergebe sich außerdem aus der schwachen Inlandsnachfrage, so Kalisz gegenüber der Zeitung "Puls Biznesu".

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