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Handelsverband-Chef

Rainer Will: "Österreich-Aufschlag" treibt Preise

Handelsverband-Chef Rainer Will war am Mittwochabend zu Gast auf oe24.TV.

Preiseingriffen bei Lebensmitteln kann Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will wenig abgewinnen, wie er im oe24.TV-Interview verrät. Die wahren Preistreiber würde man damit nicht treffen, so das Argument. 

Laut Will seien etwa die Löhne seit der Pandemie um 30 Prozent angehoben worden. Bei einem beschäftigungsintensiven Unternehmen - im Lebensmittelhandel arbeiten etwa 140.000 Menschen - spielt das eine gewichtige Rolle. Ein Preisdeckel sei die "falsche Antwort, weil es dann so wie in Ungarn passieren wird", so Will. Dort wurde ein Deckel verhängt, was die Inflation auf 46 Prozent explodieren ließ. Kein Lieferant biete nämlich zu solchen Preisen an und die Regale würden leer werden. 

Eine Mehrwertsteuersenkung sei zu teuer, das habe auch Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) gesagt, erklärte der Handelsverband-Chef. 

"Nahrungsmittel-Giganten" mit "Österreich-Aufschlag"

Der wahre Grund für die gestiegenen Preise liege zudem nicht im Handel, so Will. Denn dort sei die durchschnittliche Gewinnmarge bei mageren 1,5 Prozent. Das Problem sei etwa - neben gestiegenen Strom- und Gaskosten - der sogenannte "Österreich-Aufschlag". 

"Globale Nahrungsmittel-Giganten" teilen sich den EU-Markt "wie Tortenstücke" auf. Kleinere Länder haben da große Nachteile, "weil dort dann praktisch höhere Preise verrechnet werden". Als Beispiel nannte Will ein Haarspray. Ein Drogeriewarenhändler aus Österreich müsse etwa für ein Haarspray 3,20 Euro hinlegen, in Deutschland würde man er es für 2 Euro bekommen. Einige dieser Nahrungsmittel-Giganten bekamen für diese Praktik bereits saftige Geldstrafen von der EU-Kommission.

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